Das deutsche Wort Erschöpfung beschreibt eine Leere. Ein Gefäß ist leer geschöpft, alle Energie aufgebraucht. Der englische Begriff Burnout bedeutet, ausgebrannt oder verbrannt zu sein. Beides beschreibt ein Syndrom, das sich schleichend einstellt: Auf eine ausgeprägte intensive leistungsstarke Phase folgt ein Leistungsabfall. Viele Betroffene haben sich jahrelang intensiv bestimmten beruflichen, gesellschaftlichen oder familiären Zielen gewidmet. Oft wurde der Beruf zum hauptsächlichen Lebensinhalt.
Alles auf einen Blick
- Burnout kann alle Menschen treffen
- Die Krankheit stellt sich oft schleichend ein
- Ein Gefühl wie im Hamsterrad
- Schuldgefühle machen alles noch schlimmer
- Selbstwertgefühl stärken durch Psychotherapie
- Bei Burnout helfen realistische Ziele und gute Strategien
Burnout – eine typische Managerkrankheit?
Burnout gilt als typische Managerkrankheit, es kann aber ebenso Eltern treffen, die über Jahre einen Familienalltag mit Kindern und möglicherweise der Pflege alter Eltern bewältigen müssen und nebenbei berufliche Ziele verfolgen. Betroffene fühlen sich bald wie im Hamsterrad, aus dem es keinen Ausweg zu geben scheint. Entspannungsphasen werden nicht genutzt und nicht bewusst gesucht. Betroffene sind über ihr eigenes vermeintliches Versagen enttäuscht. Mangelnde Anerkennung der Umwelt für das Erreichte kann den Effekt verstärken.
Vielfältige Symptomatik
Die spezifische Symptomatik ist vielfältig. Betroffene erleben meist eine starke Müdigkeit sowie Unfähigkeit und Widerwillen, die Arbeit fortzusetzen. Man fühlt sich antriebslos und kaputt. Weitere Symptome sind Konzentrationsstörungen, Freudlosigkeit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, erhöhte Reizbarkeit und Schuldgefühle, weil man meint, zu versagen.
"Ausgebrannte" ziehen sich zurück, Hilfe von außen, durch Familie oder Freunde, wird kaum angenommen. Dazu kommen körperliche Beschwerden. Bei fortgeschrittener Erkrankung können auch Herzkrankheiten und Magen-Darm-Geschwüre auftreten. Dieser physische und psychische Leistungsabfall kann bis hin zur vollständigen Aufgabe der beruflichen Tätigkeit führen. Auch das Privatleben leidet darunter. Eine Verflachung des emotionalen, mentalen und sozialen Lebens tritt sehr häufig auf und belastet Familie und Freunde.
Behandlungskonzept
Grundlage einer mehrwöchigen Behandlung im AMEOS Privatklinikum Bad Aussee ist eine Einzelpsychotherapie. Ziel ist eine tiefgreifende Umstrukturierung und Änderung von Verhaltensmustern sowie eine Stärkung des Selbstwertgefühls. Wer seinen eigenen Wert nur aus der Anerkennung anderer oder aus beruflichen Erfolgen schöpft, droht irgendwann „auszubrennen“, wenn Anerkennung ausbleibt oder die Leistung im Job als Folge von Dauerstress nachlässt.
In der Gruppenpsychotherapie werden Bewältigungsfähigkeiten und gegenseitige Unterstützungsmechanismen erprobt. Kreativtherapien wie Körper- und Ausdruckstherapie, Gestaltungs- und Musiktherapie, Entspannungsverfahren und Meditation helfen, stressfreie Entspannungs- und Erholungsphasen für Körper und Geist zu schaffen. Viel Sport und Bewegung, physikalische Anwendungen und Physiotherapie tragen zur physischen Stärkung bei. Ergänzend kann auch eine antidepressive Pharmakotherapie in Betracht kommen.
Die Behandlung im AMEOS Privatklinikum soll vor allem eine psychische und physische Erholung und einen nachhaltigen Wiederaufbau der Kräfte bewirken. Langfristig ist es dabei wichtig, dass die Patientinnen und Patienten lernen, ihre eigene Leistungsfähigkeit besser einzuschätzen, sich realistische Ziele zu setzen und durch eigene Planungs- und Handlungskompetenzen zu verfolgen. Weitere Therapieziele sind Verbesserung des Selbstwertgefühls und der sozialen Kompetenzen.
Burnout-Gefährdete müssen lernen, Grenzen und Ansprüche anderen gegenüber anzusprechen und durchzusetzen. Um Rückfällen vorzubeugen, erlernen Betroffene Strategien zur Verringerung künftiger Überforderungen. Für den Übergang zurück in den Alltag ist eine Klärung der Arbeitssituation unumgänglich, ein Modell ist hierbei die stufenweise Wiedereingliederung ins Berufsleben.
- Gezielte Einzelpsychotherapie zur Analyse der pathologischen Bewertungsschemata und Verhaltensmuster
- Gruppenpsychotherapie zur Förderung der Bewältigungsfähigkeiten und gegenseitigen Unterstützung
- Nonverbale Kreativtherapien (zum Beispiel Tanz-, Gestaltungs- und Musiktherapie)
- Entspannungsverfahren und Meditation
- Sozialpädagogische Unterstützung
- Physikalische Behandlungen und Physiotherapie
- Sport- und Bewegungstherapien
- Antidepressive Pharmakotherapie und Stärkung durch diverse adjuvante Behandlungsmethoden unter ärztlicher Begleitung
- Psychische und physische Erholung und Wiederaufbau der Kräfte
- Befähigung der besseren Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit
- Wiedererlangung der eigenen Planungs- und Handlungskompetenzen
- Verbesserung des Selbstwertgefühls
- Verbesserung der sozialen Kompetenzen
- Erlernen der Fähigkeit, Grenzen gegenüber den Ansprüchen anderer anzusprechen und durchzusetzen
- Erlernen von Strategien zur Verringerung künftiger Überforderungen
- Klärung der Arbeitssituation und stufenweise Wiedereingliederung ins Berufsleben