Steigende Infektionszahlen, strengere Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie, Verringerung sozialer Kontakte: das Coronavirus hält uns alle weiterhin in Atem und wird zur Geduldprobe. Viele wünschen sich das "alte" Leben zurück, doch das erscheint spätestens seit Bekanntgabe der neuen Massnahmen in weiter Ferne. 

Wir haben mit Prof. Dr. med. Bernhard Croissant, dem Ärztlichen Direktor am AMEOS Klinikum Osnabrück, gesprochen, worauf nun ein Jede*r von uns achten sollte: 

1. Akzeptanz

Dinge, die man nicht ändern kann, zu akzeptieren, ist ein wichtiger Schritt in ein zufriedeneres Leben. Es bewahrt einen vor negativen Gefühlen, wie Verzweiflung, Angst und Wut. Solche Gefühle sind in diesen besonderen Zeiten normal, jedoch ist es sinnvoller, seine Energie darauf zu verwenden, die Dinge ins Positive Licht zu rücken und nach Lösungen für die eigene Lage zu suchen. Es kann helfen, Ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen: z.B. indem Sie Tagebuch schreiben, ein Bild malen oder mit Freunden darüber sprechen. 

2. Informationsflut stoppen

Neue Erkenntnisse über das Corona-Virus, aktuelle Fallzahlen, Neuerungen bei der Suche nach einem Impfstoff, die weltweite epidemologische Situation: die Masse an Informationen kann einen schnell buchstäblich erschlagen. Zunächst ist es wichtig, sich auf vertrauenswürdige Quellen zu beschränken, wie die Weltgesundheitsorganisation oder in Deutschland das Robert-Koch-Institut, in der Schweiz das Bundesamt für Gesundheit und in Österreich das Sozialministerium. Dann sollten Sie für sich selbst ein angemessenes Limit setzen, so können Sie sich z.B. 15 Minuten am Morgen oder am Abend Zeit nehmen, um sich über die neuesten Erkenntnisse zu informieren, den restlichen Tag aber andere Dinge tun. So haben Sie nicht das Gefühl etwas zu verpassen. 

3. Achten Sie auf sich

Körper und Geist wirken aufeinander ein: nur wenn sie im Einklang sind, ist man gut gewappnet in schweren Zeiten. Daher ist es gerade jetzt wichtig einen geregelten Tagesablauf einzuhalten, genügend zu schlafen und gesund zu essen. Gönnen Sie sich und Ihrem Körper regelmässige Ruhephasen, tanzen Sie zu ihrem Lieblingslied oder nehmen Sie ein Bad. Und vergessen Sie nicht, das schöne Herbstwetter draussen zu geniessen und frische Luft zu atmen. Sport tut der Seele ebenfalls gut - ob drinnen auf der Yogamatte oder draussen im Wald.

4. In Kontakt bleiben

Es ist schwer, wenn man Familie und Freunde nicht sehen darf. Jedoch trifft uns die Pandemie glücklicherweise in einem digitalen Zeitalter: das Telefonieren per Video-Chat ermöglicht es immerhin, uns zu sehen. Das ist technisch nicht schwierig und zum Glück kostenlos. Fragen Sie Ihre Verwandten: Sie werden Ihnen sicher gerne helfen bei den ersten Schritten. 
Es hilft, sich mit anderen auszutauschen: über den Alltag, aber auch über die Herausforderungen. Denn eines ist sicher: Sie sind nicht allein mit Ihren Gefühlen. Viele Menschen empfinden die aktuelle Situation als schwierig. Versuchen Sie, auch über schöne, interessante Dinge zu sprechen. Lassen Sie sich nicht den Spass am Leben nehmen. Vielleicht können Sie auch anderen helfen: Besorgungen machen, etwas kochen. So unterstützen wir uns gegenseitig. 

5. Unterstützung holen

Die AMEOS Gruppe bietet Ihnen telefonische Unterstützung über die Corona-Hotline. Eine Übersicht der Angebote finden Sie hier.

Ausserdem gibt es nationale Hilfsangebote

Deutschland: Tel. 116 123 oder Chat unter online.telefonseelsorge.de

Österreich: Telefonseelsorge Tel. 142

Schweiz: Die dargebotene Hand: Tel. 143 oder 143.ch

 

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Wir sind für Sie da! 

Wenn wir auch Abstand halten müssen, so können wir dennoch in Kontakt bleiben. Wir haben einige Angebote errichtet, um Sie in dieser herausfordernden Zeit nicht alleine zu lassen. Melden Sie sich, wenn Sie Hilfe brauchen - wir sind für Sie da. 

Psychologische Corona-Hotline der AMEOS Einrichtungen in Holstein

Die psychologische Corona-Hotline richtet sich an alle Menschen, die sich durch die aktuelle Situation belastet fühlen und darunter leiden. Mitarbeiter*innen informieren zunächst über Möglichkeiten eines ambulanten (persönlichen oder telefonischen) Kontaktes oder ggf. stationäre Aufnahmemöglichkeiten. Bei Bedarf bieten unsere Mitarbeiter*innen telefonisch offenen Rat, Hilfe und Tipps zum Umgang mit der Corona-Krise. 

AMEOS Klinikum Neustadt:
Informationen und Termine von Montag bis Freitag von 10:00 bis 11:00 Uhr unter Tel. 04561 611-4566 oder hier.

AMEOS Klinikum Eutin:
Informationen und Termine von Montag bis Freitag von 10:00 bis 11:00 Uhr unter Tel. 04521 40162-10 oder hier.

AMEOS Klinikum Kiel:
Informationen und Termine täglich von 11:00 bis 12:00 Uhr unter Tel. 04531 780 53-33 oder hier.

AMEOS Klinikum Preetz:
Informationen und Termine täglich von 12:00 bis 13:00 Uhr unter Tel. 04342 85 800-0 oder hier.

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Psychologische Corona-Hotline und Beratung für Menschen mit Suchtproblemen am AMEOS Klinikum Osnabrück

Psychologische Corona-Hotline
Das AMEOS Klinikum Osnabrück bietet eine psychologische Corona-Hotline an. Hier geben Mitarbeitende des Psychologischen Dienstes offenen Rat, Hilfe und Tipps zum Umgang mit der Corona-Krise sowie den damit einhergehenden Verunsicherungen. Von montags bis freitags stehen Mitarbeitende des Psychologischen Dienstes in der Zeit von 10:00-11:00 Uhr unter der Telefonnummer 0541 - 313 196 zur Verfügung. Weitere Infos finden Sie hier.

Video- und Telefonberatung für Menschen mit Suchtproblemen
Die aktuelle Corona-Pandemie ist besonders für Menschen mit Suchtproblemen eine große Herausforderung. Angst vor dem Unbekannten, fehlende Unterstützung, Isolation, finanzielle Unsicherheit oder fehlende Beschäftigungsmöglichkeiten. Laut der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) erhöhen diese Faktoren die Gefahr für den Suchtmittelmissbrauch. Hinzu kommen die Ausgangsbeschränkungen: Durch das geltende Kontaktverbot leben auch Menschen mit Suchtproblemen zurückgezogener als sonst – der Griff zur Flasche ist da nicht weit.

Aus diesem Grund hat das Team des Suchtmedizinischen Zentrums unter der Leitung des Chefarztes Dr. Flüchter im AMEOS Klinikum Osnabrück ein niederschwelliges und zeitgemäßes Angebot entwickelt. Über die Telefonnummer +49 541 313 146 können sich Hilfesuchende von Montag bis Freitag von 10:00 bis 15:00 Uhr anmelden oder ihre Kontaktdaten über den folgenden Link hinterlegen.

Weitere Informationen finden Sie hier.

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Beratung für Menschen mit Suchtproblemen am AMEOS Klinikum Kaiserstuhl

Video- und Telefonberatung für Menschen mit Suchtproblemen
Die aktuelle Corona-Pandemie ist besonders für Menschen mit Suchtproblemen eine grosse Herausforderung. Angst vor dem Unbekannten, fehlende Unterstützung, Isolation, finanzielle Unsicherheit oder fehlende Beschäftigungsmöglichkeiten. Daher hat das Team der Suchtmedizin unter der Leitung des Oberarztes Dr. Sonner im AMEOS Klinikum Kaiserstuhl ein niederschwelliges und zeitgemässes Angebot entwickelt: Mittels Video- und Telefonberatung vermitteln wir fundierte und schnelle Hilfe in der Krisenzeit.

Über die Telefonnummer 07662 811-0  können sich Hilfesuchende von Montag bis Freitag von 09:00 bis 16:00 Uhr anmelden oder über den folgenden Link hinterlegen.

Weitere Informationen finden Sie hier.