Die Prostata ist ein wichtiges Organ des männlichen Fortpflanzungssystems. Im Laufe des Lebens wächst sie meist in einer gutartigen Form an, dies bezeichnet man als benignes Prostatasyndrom, kurz BPS. Symptome wie häufiges Wasserlassen, ein abgeschwächter Harnstrahl und das Gefühl einer unvollständigen Blasenentleerung, können die Folge sein.
Zwischen 20 und 45 Prozent der Männer über 50 Jahre sind betroffen und mit zunehmendem Alter steigt diese Zahl weiter an.
Zur Behandlung bietet die moderne Medizin verschiedene Ansätze wie chirurgische Eingriffe, Medikamente sowie minimalinvasive und schonende Verfahren wie die Thulium-Laser-Enukleation oder die innovative Rezūm - Wasserdampftherapie.
Was ist die Rezūm - Wasserdampftherapie?
Die Rezūm - Wasserdampftherapie ist ein effektives und minimalinvasives, schonendes Verfahren zur Behandlung gutartiger Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie, BPH). Hierbei wird die Kraft von Wasserdampf genutzt, um überschüssiges Prostatagewebe zu entfernen und die Symptome zu lindern.
Die Therapie ist für Männer ab 50 Jahren mit einem Prostatavolumen ab 30 cm indiziert und erfolgt ohne Wundschnitt. Die Behandlung dauert zwischen 5 und 20 Minuten und kann in vielen Fällen ambulant durchgeführt werden.
Die Rezūm™ Wasserdampftherapie ist schmerz- sowie risikoarm und gilt als sehr wirksam. Klinische Studien zeigen, dass bei den meisten Patienten eine Symptom-Linderung schon nach drei Wochen einsetzt und sich auch fünf Jahre nach der Behandlung die Symptome signifikant verbessert haben.
Bei der Rezūm-Therapie wird Wasserdampf direkt in das vergrößerte Prostatagewebe geleitet. Dafür wird eine Sonde durch die Harnröhre in die Prostata eingeführt. Mithilfe einer zystoskopischen Kamera überwacht der Urologe den Vorgang und stellt damit die korrekte Position sicher.
Über Öffnungen in einer Nadel, die mit der Sonde eingeführt wird, werden kurze Dampfstöße mit Temperaturen bis zu 103 Grad Celsius direkt in das überwucherte Gewebe abgegeben. Berührt der Wasserdampf mit etwa 73 Grad Celsius die Gewebezellen, wird dieser wieder in Wasser umgewandelt. Dieser Prozess führt zum Absterben der Gewebezellen, die dann auf natürlichen Weg vom Körper nach und nach abgebaut werden. Dadurch verringert sich der Druck auf die Harnröhre und die Symptome werden gelindert. Der gesamte Heilungsprozess kann bis zu drei Monate dauern.
In dem Video wird der Prozess anschaulich dargestellt.
Die Behandlung selbst dauert nur wenige Minuten. Dabei ist der Patient lokal sediert und spürt kaum etwas von dem Eingriff.
- schmerz- und risikoarme Behandlung
- gut verträglich und effektiv
- geringe Behandlungsdauer, ambulant durchführbar
- Vermeidung von Hautschnitten, weniger Wundschmerz
- geringeres Risiko für sexuelle Dysfunktion gegenüber anderer Behandlungsformen
- erfordert keine zusätzliche Medikamentengabe
- schnellere Genesung und Wiederherstellung der normales Aktivitätsniveaus
Bereits nach etwa drei Wochen nach der Behandlung verspüren die Patienten oft eine deutliche Linderung ihrer BPH-Symptome. Der gesamte Heilungsprozess dauert in der Regel aber etwa drei Monate.
Sie können den Prozess der Heilung unterstützen, indem Sie:
- körperliche Belastung (starke Anstrengungen, Sport, schweres Heben, etc.) für mindestens zwei bis vier Wochen vermeiden
- auf Fahrradfahren, Saunagänge und heiße Bäder in den ersten sechs Wochen nach dem Eingriff verzichten
- trinken Sie ausreichend
Bei Fragen zur Therapie, der Operation selbst oder für die Tage nach der Behandlung sprechen Sie uns gern an.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren Urologen oder melden sich bei uns unter 03904 474215 (Sekretariat der Urologie).