Weltweite Zunahme von Asthma bronchiale und neue Therapieoptionen 

Immer mehr Menschen erkranken an Asthma. Es ist eine sehr komplexe Erkrankung, die das Leben und vor allem die Aktivität massiv einschränken kann. Am 2. Mai soll der Welt-Asthma-Tag die Erkrankung in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung rücken. Seit 30 Jahren organisiert die Globale Initiative für Asthma (GINA) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) diesen Tag – für 2023 unter dem weltweiten Motto „Asthma care for All“. 

In Deutschland leben rund 5,5 Millionen Menschen mit Asthma bronchiale – unter den erwachsenen Betroffenen leidet jeder fünfte bis zehnte unter einem schweren Krankheitsverlauf. Typische Symptome bei Asthma sind Husten, eine pfeifende Atmung und ein Engegefühl in der Brust. Aufgrund der verengten Atemwege fällt Betroffenen vor allem das Ausatmen schwer. Kommt es zu einem Asthma-Anfall, tritt plötzliche Luftnot ein. Typischerweise wechseln sich Zeiträume mit Beschwerden und symptomfreie Phasen ab.
Anhand definierter Kriterien unterscheidet man die verschiedenen Formen der Erkrankung. Beispielsweise zwischen allergischem oder nicht-allergischem Asthma – bei vielen Betroffenen handelt es sich allerdings um Mischformen. Aktuelle Therapie-Leitlinien teilen die Erkrankung danach ein, wie gut sie sich mithilfe der zur Verfügung stehenden Maßnahmen behandeln lässt. Wenn Betroffene trotz Behandlung weiterhin unter Atemnot oder weiteren Beschwerden leiden, spricht man von schwerem, unkontrolliertem Asthma. Davon sind rund zehn Prozent aller Patienten betroffen.

Neue Behandlungsmöglichkeiten durch Antikörpertherapien 
„Bisher standen nur entzündungshemmende Therapien mit Cortison zum Inhalieren zur Behandlung von schwerem Asthma zur Verfügung“ erklärt Dr. med. Iris Koper, Chefärztin der Pneumologie im AMEOS Klinikum Oldenburg in Holstein, und berichtet von neuen Behandlungsoptionen: „Mit den sogenannten Biologika oder auch Antikörpertherapien haben sich die Therapiemöglichkeiten deutlich verbessert. Diese biotechnologisch hergestellten Wirkstoffe können zielgenau in die Entzündungsprozesse im Körper eingreifen und diese unterbrechen.“ 

Asthma bronchiale ist nicht heilbar. Mit einer individuell abgestimmten Therapie sind die Symptome jedoch in vielen Fällen gut kontrollierbar. Die moderne Behandlung umfasst mehrere Bausteine. Neben der medikamentösen Behandlung ist es wichtig, äußere Reize und Schadstoffe bestmöglich zu meiden und die Therapie aktiv mitzugestalten. Dazu zählt vor allem ein konsequenter Rauchstopp und auch regelmäßige körperliche Aktivität – zum Beispiel durch die Teilnahme in Lungensportgruppen, die Menschen mit Asthma dabei helfen kann, ihre Belastbarkeit und Lebensqualität zu verbessern.

Foto: © AMEOS