Inkontinenz ist eine Erkrankung, die auch als Blasen-, Darm- oder Beckenbodenschwäche bekannt ist. In Deutschland gibt es über fünf Millionen Betroffene beiderlei Geschlechts, jung oder alt, die an unwillkürlichen Harn- oder Stuhlabgang bzw. allgemeinen Beckenbodenproblemen leiden. In ihrem Alltagsleben und in ihrer Lebensqualität sind sie dadurch stark beeinträchtigt. Schließmuskelschwäche mit Harninkontinenz und Inkontinenz ist gesellschaftlich noch immer ein Tabuthema - aber bei weitem kein Einzelschicksal.
Um Ihnen bestmöglich helfen zu können, haben wir unser Kontinenz- und Beckenbodenzentrum in Halberstadt gegründet. Es besteht aus fünf Beratungsstellen der Deutschen Kontinenz Gesellschaft e.V.. Ärztliches Personal aus Gynäkologie, Urologie, Viszeralchirurgie und Proktologie, Pädiatrie und Zentrum für Innerer Medizin gehen den Ursachen Ihrer Beschwerden auf dem höchsten medizinischen Niveau auf den Grund.
Durch die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit aller beteiligten Kliniken und Abteilungen wird eine schnelle Diagnose ermöglicht und die Wege werden für Sie verkürzt. Daraus ergibt sich eine optimale Behandlung.
Vielleicht betrifft dieses Problem auch Sie selbst, ohne dass Sie bislang dieses Tabuthema angesprochen und Hilfe gesucht haben. Wir möchten Sie dazu ermutigen, denn die Behandlungsmöglichkeiten sind vielfältig und in hohem Maße Erfolg versprechend.
Wenn Sie ungewollten Harn- oder Stuhlverlust bemerken bzw. ständigen Harn- oder Stuhldrang verspüren, dann wenden Sie sich vertrauensvoll an uns!
Leistungsspektrum
- Ganzheitliche Behandlung von Kindern, Frauen und Männern (m/w/d)
- alle Formen der Harn- und Stuhlinkontinenz
- neurogene und nichtneurogene Harnblasenentleerungsstörungen
- Stuhlentleerungsstörungen
- Beckenschmerzsyndrom (interstitielle Zystitis, Vestibulodynie)
- Senkungszustände der weiblichen Beckenorgane
- Analdermatosen (Jucken, Brennen, Nässen und Schmerzen am After)
- Hämorrhoiden
- Afterriss (Analfissur) und Einblutung der Afterhaut (Analvenenthrombose)
- Stuhlinkontinenz, Stuhlentleerungsstörung und Verstopfung
- Steißbeinfistel
- Anale Fisteln und Abszesse (Eiterung und Eiteransammlungen im Afterbereich)
- Blasenspiegelung (starre und flexible Zystoskopie)
- Blasendruckmessung (Urodynamik)
- Harnstrahlmessung (Uroflow)
- Dynamische Sonografie (transabdominal, perineal, transvaginal, transrektal)
- Dopplersonographie
- Spiegelung des Afterkanales (Proktoskopie) und des Enddarms (Rektoskopie)
- Messung der Schließmuskelfunktion (Analmanometrie)
- Probenentnahme (Biopsie)
- Koloskopie
- CT, MRT
- radiologische Untersuchung zur Darstellung der Stuhlentleerung mit Kontrastmittel (Defäkographie)
- Urotherapie
- Beckenbodentherapie
- Gerät zur peripheren Elektrostimulation (TENS)
- Beratung von Stomaträgern (Patienten mit künstlichem Darmausgang)
- Nachsorge bei bösartigen Erkrankungen im Afterbereich (Analkarzinom)
- Betreuung von Patienten mit Blasen- und Darmschrittmacher (Kontrolle und Einstellung dieses vorimplantierten sog. Sakralnervenstimulators)
- Sakrale Neurostimulation (Schrittmacher bei Harn – oder/und Stuhlinkontinenz)
- Botox Injektion in den Blasenmuskel oder in den Harnblasenschließmuskel
- Spannungsfreies suburethrales Band zur Anhebung der Harnröhre (Einlage von TVTs und TVT-Os)
- vordere und hintere Scheidenplastik bei Senkung der vorderen oder hinteren Scheidenwand (Kolporrhaphia anterior und posterior)
- Enterocelenverschluss bei Genitalprolaps
- operative Wiederherstellung des Damms nach Dammriss (Perineoplastik)
- Vaginale Netze mit und ohne sakro-spinale Fixation (auch SRS) bei verschiedenen Arten der Senkung von Blase, Gebärmutter oder Enddarm
- minimalinvasive Technik zur Fixation von Gebärmutter oder Scheide um die ursprüngliche Anatomie wiederherzustellen (Laparoskopische Sakropexie und Pectopexie)
- Anheben der Gebärmutter per Bauchspiegelung mit einem Kunststoffnetz, auch kombinierbar mit vorheriger Entfernung der Gebärmutter (Laparoskopische laterale Suspension nach Dubuisson)
- Schließmuskelprothese bei männlicher Belastungsinkontinenz (AMS 800 Sphinkterimplantation)
Sprechstunden
Unsere Praxis für Urologie des AMEOS Poliklinikums Halberstadt finden Sie in der Gleimstraße 5 im Haus N3, Ebene 2
Bitte bringen Sie einen Überweisungsschein mitbringen, wenn es über das Hausarztprogramm läuft.
- Kontinenzsprechstunde Oberärztin Dr. J. Priefert: montags 11 – 15 Uhr
- Funktionsdiagnostik, Botox – Injektionen Oberärztin Dr. J. Priefert: mittwochs 8-15 Uhr
- Termine und Organisation durch Urotherapeutin C. Barsch Tel. +49 (0)3941 64-4338
Urogynäkologische Sprechstunde Oberärztin S. Rothämel: donnerstags 8:30 -12:30 Uhr
Die Zentralambulanz finden Sie im Hauptgebäude Haus F, Ebene 1.
zusätzliche Termine:
• für privat Versicherte und für englisch sprechende Patientinnen in der Sprechstunde von Herrn PD Dr. M. Hermsteiner
• für russisch und ukrainisch sprechende Patientinnen in der Sprechstunde vom Leitenden Oberarzt Dr. B. Goldmann
• Termine und Organisation durch Urotherapeutin C. Barsch Tel. +49 (0)3941 64-4338
- Leitender Oberarzt Dr. G. Germanov, Oberärztin H. Khalifa: dienstags 9 - 13:30 Uhr
- Telefonische Terminvereinbarung unter Tel. +49 (0)3941 64-5325
Sie benötigen einmal im Quartal:
- Überweisungsschein vom niedergelassenen Chirurgen, Urologen, Gynäkologen, Hautarzt, endoskopisch tätigen Facharzt für Innere Medizin
- Privat Versicherte und Selbstzahler brauchen keine Überweisung
Besonderheit Urotherapie
Wir haben das Glück eine von nur 300 UrotherapeutInnen Deutschlands in unserem Team zu haben. Doch was heißt das und wie kann Ihnen mit der Urotherapie geholfen werden?
- Die Urotherapie umfasst die Diagnostik, Behandlung und Betreuung von Betroffenen mit funktionellen, organisch bedingten und neurogenen Blasenstörungen und/oder von Betroffenen mit Stuhlinkontinenz.
- Sie beinhaltet nicht-chirurgische und nicht-pharmakologische Therapien sowie die Unterstützung und Begleitung bei chirurgischer und medikamentöser Therapie.
- Mit speziellen Beratungen, Schulungen und Aufklärung zu den individuellen Behandlungsmaßnahmen, sowie die Grundlage einer spezifischen Diagnostik wird die Kontinenz gefördert. Dies setzt ein fundiertes Wissen und eine gewisse Berufserfahrung voraus.
- Die Priorität der Urotherapeutin ist es die Lebensqualität zu verbessern und Ihre Lebensfreude zurück zu bringen
Das urotherapeutische Angebot umfasst: Die Beratung zu ALLEN Fragen bei Harn- und Stuhlinkontinenz.
- Schulungen zum Trink-und Miktionsverhalten, Beckenbodenschulung
- Elektrostimulation + Biofeedback
- Anale Irrigation
- Anleitung zum Selbstkatheterismus
- Prävention
- Hilfsmittelberatung
Download Miktionstagebuch. Miktion ist der Vorgang des Wasserlassens. Das Tagebuch hilt Ihnen und uns das Trink- und Toilettenverhalten zu protokollieren.
Besonderheit Beckenbodentherapie
Im Beckenbodenzentrum arbeiten wir mit zwei speziell ausgebildeten Beckenbodentherapeutinnen zusammen – das sind Physiotherapeutinnen, die über zwei Jahre speziell für die Beckenbodentherapie ausgebildet wurden.
Das therapeutische Angebot umfasst:
- Arbeit nach dem "Physio-Pelvica"-Konzept
- speziell auf die Diagnose bezogene Behandlung
- die Patientin und der Patient soll sich wieder sicher im Alltag fühlen und Kontrolle erhalten
- Einzelbehandlung, keine Gruppenarbeit
- individuell abgestimmte Therapie
- enge Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzten des Beckenbodenzentrums