Mit modernster Technik und hochspezialisiertem Personal auf ärztlicher und pflegerischer Seite diagnostizieren und therapieren wir Krankheiten des Herzens. Das Team folgt dem Prinzip „so wenig Medizin wie möglich – aber so viel Medizin wie nötig“.
Dies bedeutet, dass nicht „jeder Patient sofort einen Herzkatheter bekommt,“ so Chefarzt Andreas Meyer-Wernecke. Mit jedem Patienten wird individuell das Therapieziel bestimmt und in Zusammenarbeit mit den betreuenden Hausärzten, Spezialisten und den Angehörigen umgesetzt.
Unser Fokus in der Kardiologie und Rhythmologie liegt auf aktuellster, technischer Ausstattung und auf der kontinuierlichen Ausbildung unserer Mitarbeiter.
Wir bieten eine Rundum-Versorgung von der psychosozialen Seite der Kardiologie bis hin zur hochtechnisierten Spezialbehandlung.Wir vereinen kurze Wege und ausgewiesene Spezialisten unter einem Dach. Gute, sinnvolle und individuelle Medizin ist kein Widerspruch zu strikt wirtschaftlichen Überlegungen – nein: beides zusammen bedeutet nachhaltigen Aufbau!
Die Klinik für Kardiologie und Rhythmologie ist mit dem Zentrum für Hypertensiologie, dem Zentrum für Herzrhythmusstörungen sowie dem Zentrum für Herzinsuffizienz Bestandteil der Klinik für Innere Medizin.
Leistungsspektrum
Die Kardiologie ist die Lehre von den Erkrankungen des Herzens und der großen, dem Herzen anliegenden Blutgefäße. Natürlich darf man das Herz niemals ganz alleine betrachten – es ist der Motor des Körpers und hängt mit allen anderen Organen zusammen. Dementsprechend müssen auch Herzkrankheiten immer im Zusammenhang mit dem ganzen Menschen und vor allem: ganz individuell für jeden einzelnen Menschen betrachtet werden.
Unsere Kardiologie ist daher sinnvoller Weise im Zentrum für Innere Medizin fest integriert und eng vernetzt mit allen anderen Fachdisziplinen.
Unser oberstes Ziel ist es, ganz individuell für jeden Patienten die richtige – und nur die richtige, persönliche Therapie zu finden. Nicht jede technisch mögliche Therapie ist für jeden Menschen gleich gut – es muss in jedem Fall individuell mit den Betroffenen und deren Hausärzten besprochen werden was getan kann – und was davon getan werden soll.
Die Kardiologie lässt sich in einige Unterbereiche gliedern. Zum einen kann dies nach den entsprechenden Erkrankungsgruppen geschehen – hier sind vor allem die Koronare Herzkranheit in all Ihren Ausprägungen, die Hypertensiologie, Die Herzinsuffizienz, die Rhythmologie, die Erkrankungen der Herzklappen und andere, strukturelle Herzkrankheiten, sowie die Erkrankungen des Herzbeutels und der großen Gefäße zu nennen. Wir gliedern dies in unserer Klinik in die großen Bereiche: „Kardiologie“, „Herzinsuffizienz“ und „Rhythmologie“ sowie „Hypertensiologie“ und behandeln unter diesen Schlagworten das gesamte Spektrum aller möglichen Herzkrankheiten.
Zum Anderen kann man die Kardiologie auch anhand der Dinge, die getan werden untergliedern. Dies wären die Bereiche:
- Allgemeine Kardiologie, also die Untersuchung mittels Ultraschall, Ergometrie und anderen Mitteln sowie die pharmakologische Therapie
- Invasive Kardiologie, also Herzkatheter und alle Arten der Kathetertherapie
- Invasive Elektrophysiologie, also die Therapie von Herzrhythmusstörungen mittels Kathetertechniken
- Implantologie, also die Versorgung mit allen Arten von Herzschrittmachern und Defibrillatoren, Kontraktilitätsmodulation und anderem
- Funktionsdiagnostik
- Bildgebung
Der Klinikum Halberstadt ist ein Schwerpunkt der Kardiologie. Modernste Ausbildung und Ausstattung werden hier vorgehalten. In der Bildgebung heißt dies zum Beispiel: Moderne 3D und 4D-Echokardiographie, Kardiocomputertomographie und Kardio-Kernspin-Untersuchungen werden angeboten. Die Diagnostik und Therapie der Harzklappenerkrankungen wird GBA-konform in Halberstadt und den kooperierenden Universitäten angeboten.
Im letzten Jahrzehnt hat sich bei der Diagnostik und der Behandlungsmöglichkeit auf dem Gebiet der Herzklappenfehler und der sogenannten „strukturellen Herzkrankheiten“ viel getan. So sind aktuell nahezu alle Herzklappen, die früher immer in einer großen Operation mit Herz-Lungen-Bypass und hoher Mortalität behandelt werden mussten, heute einer minimalinvasiven oder sogar katheterbasierten Therapie zumindest zugänglich.
Zwei der häufigsten und bedeutsamsten Klappenprobleme sind die Mitralinsuffizienz (Schlussunfähigkeit der Mitralklappe) und die Aortenklappenstenose (Verengung). Zur korrekten Diagnostik dieser Klappenfehler gehört viel Erfahrung und eine gute technische Umgebung. So ist mittlerweile für einige Herzklappenfehler die kardiale MRT der sogenannte „Goldstandard“ in der Diagnostik. Wenn eine medikamentöse Therapie aus prognostischen Gründen nicht ausreichend ist, oder die Symptomatik nicht ausreichend beherrscht werden kann, bietet sich die Möglichkeit einer entweder operativen – oder eben katheterbasierten Therapie des Klappenersatzes an.
Dies wird in jedem Fall ausführlich voruntersucht und regulär im sogenannten „Herz-Team“ zwischen dem Kardiologen, dem Herzchirurgen und dem Narkosearzt in enger Abstimmung mit dem Patienten und seinem Umfeld festgelegt.
Wir bieten die Versorgung der Mitralklappe und der Aortenklappe G-BA-konform in Zusammenarbeit mit unseren universitären Herzzentrumspartnern in Halberstadt an.
Sämtliche Vor- und Nachuntersuchungen können bei uns im Hause erfolgen.
Ein anderes Feld ist die Behandlung von Defekten in den Herzscheidewänden (Vorhofseptumdefekt, Ventrikelseptumdefekt und offenes Foramen Ovale) bzw. der interventionelle Verschluss des sogenannten „Vorhofohres“.
Für beide Themenfelder (Vorhofohr-Verschluss und Schirmchenverschluss des Foramen Ovale) hat sich in der jüngsten Zeit über große Untersuchungen gezeigt, dass die Therapiekonzepte auch in der langen Nachbetrachtungszeit vieler Jahre ihre positive Wirkung behalten und einer medikamentösen Therapie überlegen im Sinne des Schutzes vor Schlaganfällen sind.
Gute Kardiologische Therapie funktioniert zielführend und sinnvoll für jeden einzelnen Patienten nur, wenn im Vorfeld eine exzellente Diagnostik stattgefunden hat. Dies bedeutet, dass der sogenannten „Funktionsdiagnostik“ eine besonders wichtige Rolle im Therapieprozess der Kardiologie zukommt.
Es ist z.B. bei der Beurteilung, ob ein Patient eine Herzkatheteruntersuchung benötigt oder nicht, absolut notwendig vorher das Gesamtrisiko für das Vorliegen einer Koronaren Herzkrankheit zu bestimmen. Dies kann über die Ergometrie erfolgen, aber auch über die Stressechokardiographie, die Szintigraphie oder das Kernspintomogramm unter Belastung. Jede Untersuchungsmöglichkeit hat dabei spezifische Vor- und Nachteile.
In Halberstadt werden sämtliche Möglichkeiten der Diagnostik aus einer Hand und unter einem Dach angeboten. Wir bieten sämtlich Arten der Ultraschalluntersuchung inklusive der 3D/4D Echokardiographie, Stress- und Perfusionsechokardiographie im Haus an. Außerdem arbeiten wir derzeit daran, in unserer Funktionsabteilung ein umfassendes System zur Fernbetreuung von Patienten mit allen Arten von Implantaten der Rhythmologie, aber auch der Herzinsuffizienztherapie zu etablieren. Dies ist zukunftweisend und absolut ein "Gebot der Stunde", da die Herzinsuffizienz ein immer häufiger auftretendes, chronisches Problem darstellt.
Herzschrittmacher-Ambulanz
Anmeldung nach telefonischer Vereinbarung in der Funktionsdiagnostik:
Tel. +49 (0)3941 64-5320 oder +49 (0)3941 64-5343 und auf Überweisung von niedergelassenen Vertragsärzten
Kardiologische Ambulanz mit Ermächtigungssprechstunde
Anmeldung nach Überweisung durch die Hausärztin bzw. den Hausarzt per Tel. +49 (0)3941 64-5600 oder per Mail an ambulanz.kardiologie@halberstadt.ameos.de
Die Chest Pain Unit“ (CPU), zu deutsch: Spezialeinrichtung zur Abklärung von Schmerzen im Brustkorb“ ist eine nach den geltenden Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie eingerichtete Einheit, in der nach genau festgelegten Ablaufschemata und unter Nutzung genau festgelegter Untersuchungsmöglichkeiten solche Beschwerden wie Brustschmerzen, Luftnot und Herzschmerzen rasch abgeklärt werden können.
Es wird zu jeder Zeit entsprechend ausgebildetes Personal sowie Material und Geräte auf ärztlicher und pflegerischer Seite vorgehalten. Die Chest-Pain-Unit ist auf der Station B3 als Kardiologische Wachstation im vorderen Teil mit sechs Monitorbetten ausgestattet und 24 Stunden betriebsbereit. Chest Pain Units werden in regelmäßigen Abständen von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) nach festgelegten Kriterien auf Ihre Qualität überprüft.
Herzrhythmusstörungen sind ein sehr häufig auftretendes Problem. „Herzstolpern“ ist mit Angst verbunden und führt oft zu Vorstellungen beim Hausarzt oder in der Notfallaufnahme. Dabei reicht das Spektrum der Herzrhythmusstörungen von harmlosen, kleinen „Stolperern“ – meistens sogenannte Extrasystolen – die oftmals gar nicht behandelt werden müssen, bis hin zu akut lebensbedrohlichen Zuständen, in denen sofort gehandelt werden muss.
Die richtige Einordnung der jeweiligen Situation und der zu Grunde liegenden Rhythmusstörung erfordert viel Erfahrung von ärztlicher Seite und eine gute technische Ausstattung. Die Diagnosewege reichen hierbei von einem gründlichen Gespräch bis hin zur Implantation von Ereignisrecordern oder der diagnostischen, elektrophysiologischen Untersuchung. Es ist hierbei besonders wichtig, mit dem Patienten gemeinsam zu entscheiden, welcher Schritt wann unternommen werden soll.
Die Therapie von Herzrhythmusstörungen ist genau so vielfältig, wie die Rhythmusstörungen selbst. Einige dieser Unregelmäßigkeiten sind überhaupt nicht behandlungsbedürftig – hier gilt es, den betroffenen Menschen zu beruhigen und aufzuklären – dies kann bis zu einer psychologischen Beratung gehen. Einige Herzrhythmusstörungen lassen sich sehr gut mit verschiedenen Medikamenten behandeln – auch hier ist einige Erfahrung notwendig, denn nicht jedes Medikament ist „nach Schema-F“ einzusetzen.
In vielen Fällen kann – bei störenden und wiederkehrenden Problemen mit dem Herzrhythmus – aber auch die gezielte Verödung der auslösenden Zellen zu einer dauerhaften Beseitigung des Problems führen. In den meisten Fällen kann nach einer solchen Behandlung die medikamentöse Therapie beendet oder zumindest reduziert werden.
In einigen Fällen muss bei schnellen und lebensgefährlichen Herzrhythmusstörungen auch prophylaktisch ein Defibrillator implantiert werden – hierfür bieten wir die Implantation und Nachsorge sämtlicher verfügbarer Modelle regelhaft an.
Zur Behandlung langsamer Herzrhythmusstörungen bieten wir die Versorgung mit sämtlichen Arten der Herzschrittmacher an. Unser Vorteil ist hier, dass wir nicht an eine bestimmte Firma gebunden sind und somit individuell für jeden Patienten das optimal geeignete Modell vorschlagen können.
Der Chefarzt ist aktives Mitglied der wichtigsten, internationalen Gesellschaften der Rhythmologie und zertifiziert durch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, Herz- und Kreislaufforschung nach dem Curriculum „Interventionelle Elektrophysiologie“ sowie „Spezielle Rhythmologie“ und „Aktive Kardiale Implantate“. Dies wird auch in der Ausbildung unserer Assistenten abgebildet.
Die Invasivkardiologie ist ein Oberbegriff für alle kardiologischen Untersuchungstechniken, die über die Punktion großer Gefäße mit Materialien innerhalb des menschlichen Körpers arbeiten.
Darunter fallen alle katheterbasierten diagnostischen sowie therapeutischen Maßnahmen, wie z.B. Herzkatheter der Kranzarterien, der Herzhöhlen auf der rechten und linken Herzseite und die verschiedenen Therapieformen. Ballonangioplastie, Stentimplantation, Rotablation, Perikardpunktion, Myokardbiopsie und viele mehr.
Unter den Begriff fallen auch die katheterbasierten Maßnahmen der Elektrophysiologie sowie die Implantation von Schrittmachern, Eventrecordern, Kontraktionsmodulatoren und Defibrillatoren und Resynchronisationsgeräten – auf dies wird in eigenen Kapiteln näher eingegangen.
Der Herzkatheter im engeren Sinne ist die Untersuchung und Therapie der Herzkranzgefäße, sowie die hämodynamische Beurteilung und Therapie von Verengungen in diesem Gebiet.
In unserem Hause wird die Untersuchung in den meisten Fällen schonend über die Handgelenksarterie durchgeführt, dies bedeutet, dass Sie direkt nach der Untersuchung wieder aufstehen und sich normal auf der Station bewegen können.
Wir verwenden Ballons und Stents (Gefäßsstützen) der neuesten Generationen und arbeiten mit extrem strahlenarmen Geräten. Wir können in der Invasivkardiologie sämtliche aktuellen Diagnose- und Therapiemöglichkeiten anbieten. Darunter Medikamentenbeschichtete Ballons und Stents, selbstresorbierende Gefäßsstützen (sog. „Scaffolds“), Rotablation für sehr verkalkte Abschnitte und vieles mehr.
Wir verfolgen strikt die Philosophie, ausschließlich bei nachgewiesener Notwendigkeit – also bei einer tatsächlichen Bedeutsamkeit von Verengungen – dann auch eine Aufweitung durchzuführen. Bei Zweifeln können wir direkt während der Untersuchung über die FFR / iFR bzw. die OCT (Optische Kohärenztomographie) oder Intravaskulärem Ultraschall die Notwendigkeit einer Aufdehnung beweisen oder eben widerlegen.
Weiterhin gehört zur Invasivkardiologie auch die Behandlung von komplexeren Herzbefunden, wie z.B. der Schirmchenverschluss von Löchern in den Herzscheidewänden oder der Vorhofohrverschluss und andere Interventionen, wie z.B: die Nierenarterien-Denervation bei anders nicht einstellbarem Bluthochdruck.
Der Chefarzt ist aktives Mitglied der internationalen Fachgesellschaften zur invasiven Kardiologie und durch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, Herz- und Kreislaufforschung zertifiziert nach dem Curriculum „Invasivkardiologie“. Dies bilden wir auch in der Ausbildung unserer Assistenten ab.
Versorgung von lebensbedrohlichen Erkrankungen, wie zum Beispiel:
- Herzinfarkt
- Herzrhythmusstörungen
- Nierenversagen
- Stoffwechselentgleisungen
- septischen Krankheitsbildern
- Hirninfarkten
- Hirnblutungen, Lungenembolien
- Pneumothorax
- Lungenödem
- Delirium tremens
Einsatz von Pulmonalisdruckmessungen mit Hämodilutation zur Differenzierung von Schockzuständen, arterieller Druckmessung, ZVK-Anlagen, Hämofiltration, Versorgung mit temporären Herzschrittmachern, Durchführung elektrischer Kardioversionen, Pleurasaugdrainagen, nichtinvasiver CPAP-Beatmung u.v.m.
Es besteht die Möglichkeit der telemedizinischen Schlaganfallbehandlung. Durch eine Anbindung an die "stroke unit" der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg können Patienten mit ischämischen Hirninsult mittels Lyse behandelt werden.