Eine wichtige Aufgabe unserer Nieren besteht darin, das Blut zu reinigen. Sie filtern Substanzen aus dem Blut, die unser Körper nicht verwerten kann und scheiden diese beim Wasserlassen aus. Eine hohe Konzentration an bestimmten Mineralen kann zu Harnsteinen führen, die – wenn sie eine bestimmte Größe erreichen – erhebliche Beschwerden auslösen können. Die Anzahl von Patient*innen mit Harnsteinen nimmt seit Jahren kontinuierlich zu. Mittlerweile ist es die häufigste Erkrankung im Fachgebiet der Urologie. Männer wie Frauen sind gleichermaßen betroffen.

„Verantwortlich für das Entstehen von Harnsteinen sind vor allem unsere Ernährungsgewohnheiten“, erklärt Hamza Aljabali, Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie am AMEOS Klinikum Aschersleben. Wichtige Faktoren sind neben Übergewicht vor allem der übermäßige Konsum zuckerhaltiger Getränke und zu stark gesalzenes Essen. „Sie erhöhen das Risiko eines Harnsteins um fast 40 Prozent“, erklärt Hamza Aljabali.

Kleinere Steine zeigen in der Regel keine Symptome und werden vom Körper selbständig ausge-schwemmt. Gelingt diese natürliche Abfuhr nicht, besteht die Gefahr, dass der Stein weiter auskristal-lisiert und ab einer bestimmten Größe zu einem Urinstau in den Nieren führt. Starke, oft krampfartig auftretende Schmerzen, sind die Folge, und eine fachärztliche Behandlung ist unerlässlich.

Die Klinik für Urologie und Kinderurologie am AMEOS Klinikum Aschersleben bietet für solche Fälle verschiedene Therapiemöglichkeiten. Mittels Computertomographie (CT) wird zuerst die Lage und Größe des Steins ermittelt. Bei kleineren Steinen ist es manchmal schon ausreichend, genügend Wasser zu sich zu nehmen, damit der Stein sich spontan löst. Andere Steine können medikamentös behandelt werden.

Ist eine solche Behandlung nicht ausreichend, bietet das Lasertherapiezentrum der Klinik für Urologie und Kinderurologie ein besonders schonendes Verfahren, um den Stein loszuwerden. Dazu wird eine winzige Sonde – entweder über die Harnröhre oder einen kleinen Schnitt in der Haut – zum Stein geführt. Dieser wird dann mittels Laserstrahlen in Fragmente mit einer Größe von 1 bis 2 Millimetern zerkleinert, die dann übers normale „Wasserlassen“ abgeführt werden. Weil diese Art des Eingriffs nur kleinste Einschnitte bedeutet, geht die Wundheilung schnell vonstatten und Patient*innen sind nach kürzester Zeit wieder beschwerdefrei.

Um Harnsteine gar nicht erst entstehen zu lassen, empfiehlt Hamza Aljabali, ausreichend zu trinken und sich bewusst zu ernähren. „Bei der Flüssigkeitszufuhr muss es gar nicht immer nur Wasser sein. Auch Kaffee und grüner Tee mindern das Risiko eines Harnsteins ganz erheblich.“