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Klinisches Ethikkomitee

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Klinisches Ethikkomitee (KEK)

Im Krankenhausalltag kommt es regelmäßig zu Fragestellungen, die von uns grundsätzliche ethische Wertentscheidungen verlangen.

Die Mitglieder des Klinischen Ethikkomitees (KEK) stehen unseren Patientinnen und Patienten, Rehabilitandinnen und Rehabilitanden, den Mitarbeitenden, Angehörigen sowie Betreuerinnen und Betreuern als Ansprechpartnerinnen und -partner zur Verfügung, wenn es um die Bewältigung ethischer Fragestellungen und Konflikte im Rahmen der medizinischen Versorgung geht.

Entsprechend unseres Leitbilds stehen im Mittelpunkt unseres Handelns die uns anvertrauten Personen mit ihren Erkrankungen und Einschränkungen sowie ihren Ressourcen und Fähigkeiten. Unser Ziel ist die psychische Gesundheit und Lebenszufriedenheit der uns anvertrauten Menschen.

Unterstützung des Klinikalltags durch ein Ethikkomitee

Das Klinische Ethikkomitee (KEK), das sich aus sieben Mitgliedern unterschiedlicher Berufsgruppen aus den AMEOS Klinika in Holstein zusammensetzt, nimmt zu ethischen Fragen Stellung, die sich im Rahmen der Patienten- und Rehabilitandenversorgung ergeben.  

Das unabhängige Gremium ist ein gutes und ergänzendes Angebot für die Behandlungsteams in den Klinika. Im Arbeitsalltag kommen Mitarbeitende oft an ihre ethischen Grenzen, obwohl es sich um medizinisch beherrschbare Situationen handelt.

Fragestellungen können durch

  • Mitarbeitende
  • Patientinnen und Patienten
  • Rehabilitandinnen und Rehabilitanden sowie
  • Angehörige oder Betreuerinnen und Betreuer

an das Klinische Ethikkomitee herangetragen werden.    

Es werden medizinische, pflegerische, ökonomische und juristische Aspekte konkreter ethischer Fragestellungen aus dem klinischen Alltag beleuchtet. Das trägt dazu bei, eine an ethischen Wertmaßstäben orientierte Versorgung der Patientinnen und Patienten sowie Rehabilitandinnen und Rehabilitanden zu gewährleisten, z.B.:  

  • Erfüllt die Behandlung noch die Wünsche der uns anvertrauten Patientin oder des uns anvertrauten Patienten bzw. der Rehabilitandinnen und Rehabilitanden?
  • Ist die künstliche Ernährung richtig?
  • Entspricht die Patientenverfügung noch dem aktuellen Willen der Patientin oder des Patienten?
  • Wie gehen wir als Team damit um, wenn eine nach unserer Ansicht notwendige Behandlung abgelehnt wird?  

Betroffene haben die Möglichkeit, einen Beratungsauftrag mit der konkreten ethischen Fragestellung an das Ethikkomitee zu richten, oder, wenn gewünscht, eine moderierte Fallbesprechung vor Ort anzufordern. Ein Fallgespräch wird im Bedarfsfall auch kurzfristig anberaumt. Grundlagen sind dann Diagnosen, Prognosen, der bisherige Therapie- und Krankheitsverlauf, Wünsche von Patientinnen und Patienten bzw. Rehabilitandinnen und Rehabilitanden, die Einschätzung der Familienangehörigen sowie gesetzliche Rahmenbedingungen.  

Die klinische Ethikberatung urteilt nicht über die Qualität der Behandlung, sondern stellt Entscheidungshilfen zur Verfügung, insbesondere mit Hilfe der moderierten Falldiskussion mit dem gesamten Behandlungsteam.

Die Behandlungsverantwortung verbleibt dabei immer beim Behandlungsteam bzw. der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt.

Ziele und Aufgaben

Klinische Ethikberatung dient der Information, Orientierung und Beratung der verschiedenen an der medizinischen Versorgung in unserem Klinikum beteiligten oder aber davon betroffenen Personen.    

Dabei werden folgende Ziele verfolgt.  

Allgemein:

  • Die Sensibilisierung für ethische Fragestellungen
  • Die Vermittlung von medizin- und pflegeethischem Wissen
  • Die Erhöhung der Kompetenz im Umgang mit ethischen Problemen und Konflikten    

Spezifische Ziele der klinischen Ethikberatung am Klinikum sind:

  • Unterstützung bei einem strukturierten Vorgehen zur Lösung eines ethischen Konflikts
  • Systematische Reflexion ethischer Fragestellungen und Konflikte
  • Lösungswege bei moralisch-ethischen Konflikten suchen, gemeinsam mit den Beteiligten auf der Basis einer ausgesprochenen Empfehlung zu einer tragfähigen Entscheidung gelangen und diese umzusetzen 

Aufgaben der Ethikberatung:

  • Durchführung individueller ethischer Fallbesprechungen
  • Erstellung von klinikinternen Ethik-Leitlinien
  • Organisation von internen und öffentlichen Veranstaltungen zu medizin- und pflegeethischen Themen

Mitglieder des Ethikkomitees

Carsten Berndt

Pflegerische Teamleitung Psychiatrie und Psychotherapie

Tobias Mandelkow

Diplom Psychologe

Inge Paustian

Oberärztin Station BH 7

Monika Rübenkamp

Betriebsratsvorsitzende

Beispielsituationen

Situationen, in denen Sie Unterstützung und Beratung durch unser Ethik-Komitee erfahren können:

  • "Ein Patient mit einer schweren paranoid-psychotischen Symptomatik wird schon mehrere Wochen auf einer Akutstation behandelt. Verschiedene antipsychotische Medikamente haben bisher keine ausreichende Besserung gebracht. Ein Medikament, das der Patient früher schon einmal erhalten hat und das die Psychose gut in den Hintergrund treten ließ, lehnt der Patient jetzt ab, da er darunter nach seiner Wahrnehmung nicht tolerable Nebenwirkungen gehabt habe. Alle Versuche, den Patienten zu überzeugen, es doch noch einmal mit dem Präparat zu versuchen, sind bisher gescheitert. Überdies ist der Klient in seinem derzeitigen Zustand nicht in eine nachbetreuende Einrichtung zu vermitteln."

  • "Frau X. ist 85 Jahre alt. Bei ihr ist ein schnell wachsender Krebs festgestellt worden, der aber gute therapeutische Möglichkeiten hat. Aufgrund ihrer persönlichen Lebenssituation möchte sie sich den Strapazen einer Behandlung nicht unterziehen und fragt sich: Muss ich denn alles tun, um mein Leben zu erhalten?"

  • "Herr A. hat sich nach Absprache mit seinen Kindern zu einer OP entschlossen, in deren Verlauf aufgrund der Vorerkrankungen schwere Komplikationen eingetreten sind. Er liegt jetzt beatmet auf der Intensivstation. Nun stehen die Kinder vor der Entscheidung, ob eine Therapiebegrenzung im Sinne ihres Vaters wäre."

  • "Die Mitarbeitenden einer Station stehen vor der Frage, ob die angedachten Untersuchungen für Frau B. angemessen sind. Die einen sagen, man sollte sie doch in Ruhe lassen, die anderen wollen alle Mittel ausschöpfen."
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