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„Wir haben gelernt, dass wir sehr gut auf solche Krisen vorbereitet sind“

Dr. med. W. Schulze, Dr. med. A. Brügge

Dr. med. Wieland Schulze, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Innere Medizin
Dr. med. Andreas Brügge, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
am AMEOS Klinikum Haldensleben

 

„Wir haben gelernt, dass wir sehr gut auf solche Krisen vorbereitet sind“

„Auf einmal ging nichts mehr. Die Bildschirme zeigten vermehrt nur noch Fehlermeldungen. Anfangs dachten viele Mitarbeitende an einen technischen Defekt. Doch dann kam die Nachricht: Es gab einen gezielten Cyberangriff und das bedeutete IT-seitig einen kompletten Systemstopp“, erklärt Dr. med. Andreas Brügge, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am AMEOS Klinikum Haldensleben. Schnell wurde klar, dass die alltäglichen Arbeitsprozesse im Klinikbetrieb erheblich gestört sein würden. 

Doch neben den technischen Problemen zeigte sich noch ein ganz anderes Bild, das von Solidarität, Kreativität und einem unermüdlichen Einsatz der Mitarbeitenden geprägt war. Zwei Chefärzte, die in dieser Krise eine Schlüsselrolle am Klinikum spielten, berichten von ihren Erlebnissen.

Dr. med. Wieland K. Schulze, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am AMEOS Klinikum Haldensleben war zu diesem Zeitpunkt im Urlaub: „Ich wurde sofort informiert und stand im ständigen Kontakt mit der Krankenhausleitung. Meine Aufgabe war es, die Maßnahmen von außen mit zu begleiten und mit den Kolleginnen und Kollegen vor Ort Lösungen zu finden“, erzählt er. 

Dr. med. Andreas Brügge war zu dieser Zeit kommissarisch als Ärztlicher Direktor eingesetzt und übernahm gemeinsam mit der Krankenhausleitung die Führung des Krisenstabs. „Gemeinsam haben wir alle Kolleginnen und Kollegen auf den Stationen mobilisiert, um erste Maßnahmen zu ergreifen. Das Ausmaß der Störung war uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst. Wir konnten aber noch an diesem Abend sehen, wie sich alle auf die Situation einstellten und Arbeitsabläufe umgehend anpassten, um die Patientenversorgung sicherzustellen“, erklärt er. 

Die größte Herausforderung in den ersten Tagen war die plötzliche Rückkehr zum Papier und die Kommunikation nach außen. „Trotz der Mehrbelastung war die Motivation unter den Kolleginnen und Kollegen unglaublich hoch“, berichtet Dr. Schulze. „Alle haben mitgedacht, Lösungen gefunden, sind eingesprungen und haben uns den Rücken freigehalten“, ergänzt Dr. Brügge.

Der Krisenstab gewährleistete eine schnelle Informationsweitergabe durch die täglichen Krisensitzungen. Damit wurde sichergestellt, dass alle Beteiligten immer auf dem neuesten Stand waren.

Die Zusammenarbeit war von Anfang an von großem Zusammenhalt geprägt. „Wir steckten gemeinsam in der Krise, die niemand von uns verursacht hatte und trotzdem haben alle ihren Beitrag geleistet, das Beste aus der Situation zu machen. Das hat uns geholfen, auch in stressigen Momenten, ruhig und fokussiert zu bleiben“, betonen beide Ärzte. „Wir haben zusätzlich darauf geachtet, dass niemand die Last alleine tragen muss“, erklärt Dr. med. Andreas Brügge.

Der Cyberangriff hat die praktische Arbeit des Klinikums auf die Probe gestellt, aber auch wertvolle Lektionen für die Zukunft geliefert: „Wir haben gelernt, dass wir sehr gut auf solche Krisen vorbereitet sind“, so Dr. med. Andreas Brügge. „Natürlich gibt es immer Raum für Verbesserungen, aber die schnelle Reaktionsfähigkeit des gesamten Teams und unsere Notfallpläne sowie die Zusammenarbeit untereinander haben gezeigt, dass unsere Strukturen funktionieren“, erklärt Dr. med. Wieland K. Schulze weiter.

Beide Ärzte sind sich einig: „Diese Krise war auch ein Test, der das Klinikum als Team gestärkt hat. Es war beeindruckend zu sehen, wie alle zusammengearbeitet haben, um das Beste für die Patientinnen und Patienten zu erreichen. Wir sind stolz auf das Team.“

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