Am Freitag stellte die Projektgruppe „Rauchfreies Krankenhaus“ am AMEOS Klinikum Aschersleben-Staßfurt ihren neuen Maßnahmenkatalog vor. Dieser fußt im Wesentlichen auf drei Säulen: dem Schutz von Nichtrauchenden, der präventiven Aufklärungsarbeit, um gar nicht erst mit dem Rauchen anzufangen und der Unterstützung für Rauchende, künftig rauchfrei zu leben. An dem Treffen nahmen neben Mitarbeitenden der Klinika aus Medizin, Pflege und Verwaltung auch Markus Bauer, Landrat des Salzlandkreises, und Christa Rustler, Geschäftsführerin des Deutschen Netzes Rauchfreier Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen teil. Zu dem Treffen eingeladen hatte der leitende Oberarzt Dipl.-Med. Olaf Haberecht, Facharzt für Innere Medizin und Projektkoordinator Gesundheitsförderndes und Rauchfreies Krankenhaus bei AMEOS.

„Als Gesundheitsdienstleister haben wir nicht nur die Aufgabe, Patient*innen zu behandeln. Wir haben auch eine Vorbildfunktion beim Thema Rauchfrei“, stellte Olaf Haberecht die besondere Rolle der AMEOS Klinika Aschersleben und Staßfurt heraus. Dabei vernetzen sich die Standorte mit anderen Initiativen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, wie dem Programm „IRIS – Online Beratung für Schwangere“ oder der Kampagne „rauchfrei unterwegs“. Gleichzeitig schaffen sie aber auch eigenständige Projekte, wie etwa die Ausbildung von Mitarbeiter*innen zu geschulten Ansprechpartner*innen für Kolleg*innen, die mit dem Rauchen aufhören wollen, eine Telefonberatung oder die neue Beschilderung mit Aufschriften wie „Letzter Aschenbecher vorm Krankenhaus“ oder „Bitte nutzen Sie die Raucherpavillons“.

Helfen statt mahnen

Diese Aktion steht auch im Zusammenhang mit dem Weltherztag am 29. September. Sachsen-Anhalt steht an vorletzter Stelle bei den Erkrankungen und der Sterberate bei Herzkreislauferkrankungen. Aus diesem Grund haben die AMEOS Klinika im Rahmen der Netzwerkfunktion Partnerschaften ausgebildet, wie zum Beispiel mit dem Landesverband für Prävention, Rehabilitation und betriebliches Gesundheitsmanagement und sind Mitglied im Netzwerk Gesundheitsfördernder Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen. „Diese Netzwerkfunktionen sind der richtige Weg für AMEOS Ost“, sagt Olaf Haberecht. Nebenbei gilt es auch, das Präventionsgesetz in der Region umzusetzen.

Krankenhausdirektor Matthias Strauß ist überzeugt, dass solche Maßnahmen erfolgversprechend sind. „Ein erhobener Zeigefinger bringt gar nichts“, sagt er, „individuelle Hilfestellungen, wie wir sie auch für andere Suchtkrankheiten anbieten, zeigen deutlich mehr Wirkung.“ Auch Dr. Stephan Rudolph, Ärztlicher Direktor der AMEOS Klinika Aschersleben und Staßfurt, setzt auf Aufklärung. „Mit dem Rauchen aufzuhören ist ein großer Schritt, seiner Gesundheit etwas Gutes zu tun“, sagt er. In seiner Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie gebe es mittlerweile keine ärztlichen Kolleg*innen mehr, die noch zur Zigarette greifen.

Funktionierende Kooperation

Landrat Markus Bauer bedankte sich bei den AMEOS Klinika im Salzlandkreis für die gute Kooperation. Bei gesundheitlichen Themen bestehe stets eine gut funktionierende Partnerschaft. Beispielhaft führte er neben der aktuellen Rauchfrei-Politik auch die gelungene Kooperation in der Bekämpfung der Covid19-Pandemie an.

Christa Rustler, Geschäftsführerin des Netzwerks Rauchfreier Krankenhäuser, hob die Bedeutung der AMEOS Klinika als Multiplikatoren hervor. Indem die Klinika sich mit ihren Rauchfrei-Kampagnen an Patient*innen ebenso wie an die eigene Belegschaft wendeten, erreichten sie breite Bevölkerungsschichten und leisteten einen wichtigen Beitrag zur Tabakentwöhnung. 2040 ist das Ziel der Bundesregierung tabakfreies Deutschland.

Die AMEOS Klinika Aschersleben und Staßfurt sind Mitglied im Deutschen Netzwerk Rauchfreier und gesundheitsfördernder Krankenhäuser und wurden vom zuständigen Landesministerium in den Rang eines Modellprojekts für Sachsen-Anhalt erhoben. Damit wird den Klinika bescheinigt, dass sie besondere Anstrengungen zum Schutz von Nichtraucher*innen unternehmen und Rauchenden Hilfestellungen zum künftigen Nikotinverzicht anzubieten. Die weiteren Klinika in AMEOS Ost mit Standorten in Bernburg, Halberstadt, Haldensleben und Schönebeck, sind ebenfalls Mitglied im Netzwerk rauchfreier Krankenhäuser.