Alle Menschen verfügen über eine biologische Uhr, die den Tag-Nacht-Rhythmus steuert und uns abends müde macht und morgens aufwachen lässt. Gerät die innere Uhr dauerhaft aus dem Takt, steigt das Risiko für psychische Erkrankungen.

Psychische Erkrankungen sind in erster Linie Erkrankungen des Gehirns. Die entsprechenden neurologischen Veränderungen können dabei oft zu Störungen im Schlaf-Wach-Rhythmus führen, was bei Betroffenen zu einem hohen Leidensdruck führt.

Ein weiteres Problem von Schlafstörungen ist, dass die Betroffenen häufig versuchen, ihren Schlaf mit Alkohol oder Drogen zu erzwingen. Gerade das kann sich zerstörerisch auf den Schlaf-Wach-Rhythmus auswirken und die Bereitschaft des Gehirns für einen erholsamen Schlaf verändern. Zudem führt ein auf diese Weise erzwungener Schlaf häufig in eine Abhängigkeitssituation, die für Betroffene oftmals ein Teufelskreis ist, der sich jedoch mit professioneller therapeutischer Unterstützung durchbrechen lässt.

Im ersten therapeutischen Ansatz gilt es, den Biorhythmus der Betroffenen wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Ein weiterer Therapiebaustein ist der Verzicht auf Stimulanzmittel, wie Drogen, Alkohol und Nikotin. Diese Substanzen haben einen erheblichen Einfluss auf den Schlaf-Wach-Rhythmus und können ihn empfindlich stören.

Ebenso wichtig ist es, die Patient*innen über die Auswirkungen von Lichtverhältnissen auf das Gehirn zu informieren. Smartphones oder Tablets haben einen hohen Anteil an „Blaulicht“, also kalte Fluoreszenz, die die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin hemmt. Wer sich vor dem Einschlafen mit dem Handy oder dem Computer beschäftigt, schläft erwiesenermassen schlechter ein.

Die Pharmakotherapie kann zudem ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung sein. Hier werden nach Möglichkeit Medikamente angewendet, die nicht abhängig machen. Sollte ihr Einsatz erforderlich sein, werden diese nur zeitlich begrenzt und unter engmaschiger ärztlicher Begleitung eingesetzt.


Autor: Giorgi Kapanadze, Oberarzt am AMEOS Klinikum Osnabrück


Das AMEOS Klinikum Osnabrück ist das regionale Zentrum für psychische Gesundheit im Raum Osnabrück.

Als Fachkrankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin bieten wir eine moderne, offene und vielfältige Psychiatrie. Mit unserem breiten Behandlungsangebot stehen wir allen Menschen mit seelischen Krankheiten, Störungen und Behinderungen offen.

Im Vordergrund steht dabei die Wiedereingliederung in ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben. Angehörige und Bezugspersonen werden hierbei stets in den Prozess mit einbezogen.

Das großzügige, teils historische Klinikgelände bietet viel Raum und eine angenehme Atmosphäre. Die Nähe zur Innenstadt und dem Bürgerpark bietet unseren Patient*innen zusätzliche Möglichkeiten.

Im AMEOS Klinikum Osnabrück  behandeln wir alle Formen und Schweregrade psychischer Störungen. Um für unsere Patienten die bestmögliche Behandlung zu erreichen, ist für uns die Integration psychotherapeutischer, pharmakotherapeutischer und sozialtherapeutischer Verfahren selbstverständlich.

Auch körperliche Erkrankungen können bei der Entstehung und dem Verlauf psychischer Erkrankungen eine wichtige Rolle spielen. Auf eine sorgfältige Diagnostik und Behandlung körperlicher Erkrankungen und Beschwerden legen wir großen Wert. Daher kooperieren wir eng mit anderen Kliniken und Facharztpraxen in Osnabrück.