Mit einem Festakt hat das AMEOS Klinikum Ueckermünde am 16. Oktober 2015 das 140jährige Bestehen seiner Psychiatrie gefeiert. Krankenhausdirektor Stefan Fiedler begrüßte rund 130 Ärzte, Mitarbeitende und prominente Gäste aus Politik und Gesellschaft im Festzelt auf dem Klinikgelände.
Am 1. Oktober 1875 wurde die „Provinzial-Irrenanstalt bei Ueckermünde“ für 300 Patienten eröffnet. Sie ist die zweitälteste Psychiatrische Klinik im Land Mecklenburg-Vorpommern. In ihrem denkmalgeschützten Gebäude-Ensemble vereint das heutige AMEOS Klinikum Ueckermünde ein modernes Psychiatrisches Vollversorgungskrankenhaus mit einem Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung sowie einer großen Pflegeeinrichtung.
Nikolaus Voss, Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales gratulierte in seinen Grußworten dem Klinikum am Stettiner Haff zum Jubiläum mit einem Lob für die in seinem Haus seit langem geschätzte fachliche Kompetenz und Zuverlässigkeit der AMEOS Einrichtungen. Seit der Wende habe das Land Mecklenburg-Vorpommern rund 60 Millionen Euro Fördermittel für die Erneuerung und Modernisierung des Standortes ausgereicht. Entstanden ist dabei neben dem neuen AMEOS Pflegehaus mit 120 Plätzen ein modernes Klinikum mit 11 Fachabteilungen, eine Psychiatrische Tagesklinik sowie eine Eingliederungseinrichtung.
Michael Dieckmann, Mitglied des Vorstandes der AMEOS Gruppe, bedankte sich in seiner Rede bei den Partnern im Land und in der Stadt Ueckermünde, mit denen das Klinikum seit vielen Jahren gut kooperiert. Außerdem sprach er den Mitarbeitenden des Standortes seinen Dank dafür aus, dass sie dazu beigetragen haben, das AMEOS Klinikum Ueckermünde zu einem fachlich innovativen und zugleich verlässlichen Partner zu machen, der veränderte Rahmenbedingungen und gesellschaftliche Entwicklungen als Chance verstünde. „Diese Innovationskraft und Wandlungsfähigkeit über 140 Jahre zeichnen diesen Standort aus“. Zugleich ist sich das Klinikum seiner Geschichte bewusst, zu der auch das Leiden und Töten hunderter Kranker während der Zeit des Nationalsozialismus und seiner sogenannten Euthanasie gehört. Der Standort sei sich seiner Verantwortung gegenüber den Opfern bewusst und werde, so Michael Dieckmann, zur weiteren Aufarbeitung dieser Geschehnisse junge Mediziner mit entsprechenden Forschungsstipendien unterstützen.
Mit dem feierlichen Festakt endete eine ganze Jubiläumswoche in Ueckermünde, die sich mit Vorträgen und einer neuer Ausstellung detailliert der wechselvollen Geschichte der Heil- und Pflegeanstalt und des späteren Neuropsychiatrischen Krankenhauses widmeten.
Bei einem Jugendmedienprojekt des städtischen Gymnasiums drehten Schüler in verschiedenen Klinikbereichen und stellten anlässlich des Jubiläums ihre Arbeiten vor. Entstanden sind drei kurze Dokumentarfilme über das Leben der Bewohner des AMEOS Pflegehauses, über die Arbeit des Forensischen Klinikums sowie über die Kinder- und Jugendpsychiatrie. Die Filme sind von allen Beteiligten und im AMEOS Klinikum sehr positiv aufgenommen worden.