Wenn sich Parkinsonpatienten einem orthopädischen Eingriff unterziehen müssen, stehen Ärzte, Physiotherapeuten und die Betroffenen vor besonderen Herausforderungen. Diesem Schwerpunktthema widmete sich das 4. Parkinson-Treffen im Foyer des AMEOS Klinikums Ueckermünde. Thomas Krüger, Chefarzt der AMEOS Klinik für Neurologie, hatte dazu ein Programm mit Informationen und praktischen Tipps zur besseren Bewältigung des Alltags nach der Operation zusammengestellt.
Der Neurologe Dr. Uwe Jahnke erläuterte den Besuchern wie orthopädische Schäden bei Parkinsonpatienten möglichst vermieden werden können. Parkinson ist die häufigste fortschreitende neurologische Erkrankung. Dabei sterben im Gehirn Nervenzellen ab, vor allem in den Teilen des Gehirns, die für die Kontrolle von Bewegungen und Bewegungsabläufen zuständig sind. Die dadurch verursachte hohe Muskelspannung führt bei Parkinsonpatienten viel häufiger zu Gelenk- und Wirbelsäulenveränderungen als beim Durchschnitt der Bevölkerung Bei einer notwendigen Operation sind auch die Anästhesisten, Chirurgen und Orthopäden deshalb viel stärker gefordert. Eine gute medikamentöse Einstellung des Patienten ist Voraussetzung für einen gelungenen Eingriff.
Nach einer Hüft- oder Knieendoprothese sorgt eine komplexe physiotherapeutische Behandlung für die Wiederherstellung der Beweglichkeit und Muskelkraft. Vor welchen Aufgaben dabei die Physiotherapeuten stehen, schilderte Karin Schröder, Leiterin der Physiotherapie des AMEOS Klinikum Ueckermünde, in ihrem Vortrag. Dabei wurde auch die Benutzung von Hilfsmitteln wie dem Rollator oder Stützen demonstriert. Ziel der Therapie ist es, ein optimales Gangbild im Alltag zu erlernen und dabei trotzdem bestimmte Bewegungen zu vermeiden, weil sie nach der Operation schädlich sind. In Workshops konnten die Patienten anschließend Sport- und Sprachübungen trainieren, mit denen sie sich im Alltag so weit wie möglich selbst beweglich und fit halten können.