Die Depression gilt inzwischen als „Volkskrankheit Nr. 1“ im Bereich der psychischen Erkrankungen. Genauso quälend für Betroffene und Angehörige ist die bipolare Störung, besser bekannt unter der Bezeichnung manisch-depressive Erkrankung.

Auch in diesem Jahr bietet das AMEOS Klinikum Neustadt wieder Informationsgruppen für Angehörige depressiv und manisch-depressiv erkrankter Menschen an. Das Angebot richtet sich an Lebenspartner, Kinder, Eltern oder sonstige nahestehende Bezugspersonen, die einen depressiv erkrankten Menschen im Alltag begleiten. „Der Leidensdruck ist sehr groß”, sagt Dr. Claudia Kostrzewa-Penthin, Oberärztin im AMEOS Klinikum für Psychiatrie und Psychotherapie in Neustadt. „Ängste, Orientierungslosigkeit und Überforderung sind die zentralen Probleme von Angehörigen psychisch kranker Menschen.”

Für die Angehörigen von depressiv und manisch-depressiv Erkrankten wird ab Dienstag, 3. September, eine Gruppe angeboten, in der auch Betroffene willkommen sind. Die Reihe wird 14-tägig an sechs Terminen fortgesetzt. Beginn ist jeweils um 18.30 Uhr im Casino des AMEOS Klinikums in Neustadt.

„Immer noch gibt es viele falsche Vorstellungen über psychische Erkrankungen”, sagt Dr. Claudia Kostrzewa-Penthin. In der Gruppe können die Betroffenen offen ihre Fragen stellen und sich austauschen über Erfahrungen, Ängste, Sorgen und konkrete Probleme. Das multiprofessionelle Team beantwortet Fragen nach möglicher Vererbbarkeit, Ursachen und Verlauf sowie Behandlungsmöglichkeiten und Alltagsgestaltung. Wer erkennt, was die Krankheit für alle Beteiligten bedeutet, meistert die Krisen gemeinsam mit dem Kranken leichter und kann die passenden Hilfsangebote nutzen.

Neben Ärzten und Psychologen begleiten auch erfahrene KrankenpflegerInnen der spezialisierten Depressionsstation die Angehörigengruppen.

Die Abende haben jeweils ein Schwerpunktthema. Eingeleitet wird mit einem kurzen Referat.

Das eigentliche Ziel der Gruppe ist hochgesteckt: „Wir wollen mit unseren Informationen auch präventiv wirken. Oftmals lassen sich neue Krisen vermeiden oder abmildern. Angehörige spielen hier eine entscheidende Rolle“, so die Oberärztin.

Die Teilnahme an der Angehörigengruppe ist kostenlos und auch nicht an eine Behandlung im AMEOS Klinikum für Psychiatrie und Psychotherapie gebunden. Weiteres Informationsmaterial (Flyer) erhalten Interessierte unter Tel.: 04561/611-4610 bei Marlies Fleth.