Arbeit bedeutet Struktur im Alltag zu haben, ein gesundes Selbstwertgefühl auszubilden und letztlich auch Anerkennung zu bekommen. In der ergotherapeutischen Abteilung „Arbeitsdiagnostik und Intensivtraining“ am AMEOS Klinikum Osnabrück werden Menschen seit 25 Jahren dabei unterstützt, Struktur, Selbstwertgefühl und Anerkennung zu erlangen. Sie bekommen dort eine neue berufliche und persönliche Perspektive oder werden auf den Wiedereinstieg am vorhandenen Arbeitsplatz vorbereitet.

 

Die Klienten kommen aus Rehaeinrichtungen wie dem „Haus am Hesselkamp“, der Tagesklinik des AMEOS Klinikums Osnabrück oder sie werden von Ärzten überwiesen. Die ergotherapeutische Abteilung ist in die Tätigkeitsbereiche „Holz“, „Arbeiten am Computer“ sowie „Pappe und Papier“ aufgeteilt.

 

„Unsere zentrale Aufgabe besteht darin, Stärken und Schwächen gemeinsam mit den Klienten zu ermitteln“, berichtet Christiane Schlicht, die Leiterin des ADZ. „Das Ziel ist die Wiedereingliederung in den Beruf oder in den Alltag.“ Die Ergotherapeutin Kirsten Köhler hat 1990 zusammen mit Christiane Schlicht die Einrichtung ins Leben gerufen. Damals waren sie Vorreiter auf diesem Gebiet. Seitdem wird die ergotherapeutische Abteilung regelmäßig von Fachleuten besucht, um das modellhafte Wirken in der Arbeitsdiagnostik zu nutzen. Das „Osnabrücker Arbeitsfähigkeitenprofil“ (O-AFP) ist eines der Resultate, die auch in wissenschaftlichen Kreisen für Beachtung gesorgt haben. 

Durch den Einsatz semi-standardisierter Arbeitsaufgaben gibt es eine Vergleichbarkeit, die ein wichtiger Faktor ist. Das Team des ADZ, das die Klienten bei der Entwicklung ihrer Lebensperspektive unterstützt, besteht aus drei Ergotherapeutinnen, einer Arbeitsexpertin und einer Sozialpädagogin. Darüber hinaus nutzen regelmäßig Schüler und Studenten der Ergotherapieschulen die Wissensvermittlung und unterstützen zudem das Team.

 

Die Kooperationen mit der Ergotherapieschule Osnabrück (ETOS) oder Rehabilitationseinrichtungen sind für das ADZ von großer Bedeutung. Auch die interne Vernetzung sei ein weiterer wichtiger Baustein, so Christiane Schlicht. „Als Patient wird man häufig zunächst stationär, dann teilstationär und anschließend manchmal ambulant behandelt– unsere ergotherapeutische Abteilung bietet dabei Kontinuität.“ Die positiven Rückmeldungen der ehemaligen Teilnehmer bestätigen das Osnabrücker Konzept.

 

Am Mittwoch, dem 1. April 2015, treffen sich Vertreter der Institutionen und Abteilungen, die im täglichen Arbeitsaustausch mit dem ADZ stehen, in den Räumlichkeiten am Gertrudenring 14. Dann wird in einer kleinen Feierstunde das 25-jährige Bestehen begangen.