Als „Versuchsballon“ bezeichnete Dr. Peter Bauch die erste Veranstaltung der Patienten-Akademie Alfeld außerhalb der Stadt. Die Idee war, so der Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer des Alfelder Krankenhauses e.V., medizinische Themen zu den Menschen zu bringen. Duingens Bürgermeister Wolfgang Schulz und Hartmut Steins, Vorsitzender des Duinger Sportclubs und Mitveranstalter des Themenabends, zeigten sich erfreut über die Erweiterung des Gesundheitsangebotes in der Region.

 

 

 

von links: Der leitende Oberarzt Mark Helten und Prof. Dr. Rolf Nitsche

 

 

Für das AMEOS Klinikum Alfeld begrüßte Prof. Dr. Rolf Nitsche, der Ärztliche Direktor und Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, das Publikum. Knapp 100 Besucher waren in die Gymnastikhalle am Hallenbad gekommen, um sich über Demenz-Erkrankungen vom Vortragenden Mark Helten informieren zu lassen. 

Der leitende Oberarzt des AMEOS Klinikums Hildesheim gab einen Überblick zu den verschiedenen Demenz-Erkrankungen und konzentrierte sich dann auf den Alzheimer-Typ sowie gefäßbedingte Demenzformen, die zusammen ca. 90 Prozent aller Fälle ausmachten. In der klinischen Arbeit sei es wichtig, die Leistungsstörungen des Gehirns zu unterscheiden, um diejenigen, die rückgängig gemacht werden können, bestmöglich zu behandeln.

Neben den Chancen und Risiken der Behandlung mit Medikamenten und Neuigkeiten zum Stand der Wissenschaft berichtete Mark Helten darüber, wie Erkrankte im AMEOS Klinikum Hildesheim betreut werden. „Es geht darum, sie mit ihren Bedürfnissen ernst zu nehmen“, auch wenn das auf Außenstehende vielleicht manchmal befremdlich wirke. „Wir wollen die Zufriedenheit der Patienten erreichen und bestehende Fähigkeiten erhalten.“ Auch ein schwer an Demenz Erkrankter hätte noch viel Spaß daran, „Hoch auf dem gelben Wagen“ zu singen.

 

 

 

 

 

 

 

Das Publikum in der Gymnastikhalle am Duinger Hallenbad

 

 

Das Duinger Publikum nutzte die anschließende Diskussionsrunde, um Fragen zur Demenzvorbeugung, zur Lebenserwartung oder zur Behandlung mit Medikamenten beantwortet zu bekommen. Mark Helten betonte, dass man mit Medikamenten eine Menge falsch machen könne. Und Prof. Dr. Rolf Nitsche wies von internistischer Seite darauf hin, dass dem Gefäßsystem eine große Bedeutung zukomme. Am kommenden Sonnabend, 17. November, 10.30 bis 12.30 Uhr, wird dieser Aspekt im Rahmen der Herzwoche in der Aula der Alfelder Habermalz-Schule aus kardiologischer Perspektive beleuchtet.