Sie sind zu Tausenden auf der Flucht. Menschen aus Syrien, Afghanistan, aus dem Irak oder aus Ländern Afrikas, in denen Krieg, Angst und Terror herrschen. Menschen, die Schutz suchen. Den Fragen von Moderatorin Christiane Harthun-Kollbaum und Co-Moderatorin Aileen Alfs-Kollbaum stellen sich der Schleswig-Holsteinische Innenminister Stefan Studt, die  Bundestagsabgeordnete Bettina Hagedorn, der stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende Wolfgang Kubicki, der NDR-Intendant Lutz Marmor und Dr. med. Wolf-Rüdiger Jonas, Ärztlicher Direktor der AMEOS Klinika Heiligenhafen, Kiel, Preetz und Oldenburg i.H.

Die Gäste sind so spannend wie das Thema. Stefan Studt als Innenminister ist zuständig für die Unterbringung der Flüchtlinge. Die Erstaufnahmelager sind überfüllt, immer mehr Menschen unterschiedlichster Nationen müssen auf engstem Raum zusammen leben. Auch die Unterbringung von Flüchtlingen in den Kommunen und Gemeinden gestaltet sich schwierig. Studt hat deshalb die Bürger aufgefordert, Flüchtlinge bei sich aufzunehmen. 

Bettina Hagedorn, SPD Bundestagsabgeordnete für Ostholstein und Nordstormarn, ist unter anderem mit der Asylpolitik der Dänen nicht einverstanden. „Nicht vergessen sollten wir, dass die große Zahl an Menschen binnen kürzester Zeit in Putlos (Ostholstein) untergebracht werden mussten, weil die dänische Regierung kurzerhand beschlossen hatte, die Grenzen zu schließen, Züge zu stoppen und keine Flüchtlinge mehr ins Land zu lassen, obwohl diese Dänemark nur auf ihrem Weg nach Schweden durchqueren wollten. Damit wurden die europäischen Werte der Solidarität und das hohe Gut der Reisefreiheit mit Füßen getreten.“

Wolfgang Kubicki befürchtet, dass aufgrund der aktuellen Flüchtlingspolitik eine Demokratiekrise auf Deutschland zukommt. Er kritisiert zudem, dass die Flüchtlinge aufgrund personeller Engpässe nicht auf ein Leben in Deutschland vorbereitet werden. "Nicht alle kennen unsere Rechtsregeln. Viele kommen aus traditionell antisemitischen, homophonen Gesellschaften", sagt Kubicki. 

Flüchtlingen in Norddeutschland zu helfen, das ist in diesem Jahr das Ziel des NDR. Vom 30. November bis 11. Dezember startet die Aktion 'Hand in Hand für Norddeutschland'. NDR-Intendant Lutz Marmor spricht über die Hilfsaktion und die Gründe, die zu der Aktion führten. 

Dr. med. Wolf-Rüdiger Jonas berichtet über die vielfältigen Herausforderungen, die sich dem Ärztlichen Direktor in der Flüchtlingskrise stellen: „In unseren Häusern behandeln wir Menschen, die während ihrer Flucht akut seelisch erkrankt sind und eine Behandlung benötigten. Wir bereiten uns aber auch auf Patienten vor, die durch Erlebnisse in ihrer Heimat und während der Flucht traumatisiert worden sind und erst im Anschluss an die akute Fluchtsituation erkranken. Dafür stehen wir u.a. mit Dolmetschern in Verbindung, da wir in der Behandlung auf die besonderen sprachlichen und kulturellen Bedingungen eingehen müssen.“