Menschen mit einer bipolaren Störung - auch als manisch-depressive Erkrankung bezeichnet - leiden an extremen Stimmungsschwankungen und -veränderungen, die sich zwischen manischen („himmelhoch jauchzend“) und depressiven („zu Tode betrübt“) Phasen bewegen. Dabei können die manischen und depressiven Phasen ineinander übergehen oder auch einzeln auftreten, manchmal liegen auch Monate oder Jahre dazwischen. Die Erkrankung kann dabei sehr individuelle Ausprägungen und Verläufe haben. Damit einher geht ein enormer Leidensdruck für die Betroffenen und auch die Angehörigen. Bipolare Störungen gehören bundesweit zu den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen - 1 bis 3 Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen, viele, ohne es zu wissen oder behandelt zu werden.

„Dabei ist die Erkrankung gut behandelbar“, weiß Privatdozent Dr. Harald Scherk, Ärztlicher Direktor des AMEOS Klinikums Osnabrück. Noch immer gibt es große Defizite bei der Diagnosestellung und oft wird die Erkrankung erst nach acht bis zehn Jahren erkannt. Rechtzeitig richtig diagnostiziert, wird den Betroffenen ein langer Leidensweg erspart.

Im AMEOS Klinikum Osnabrück werden bipolare Erkrankungen erfolgreich behandelt. Dafür hat das Fachkrankenhaus jetzt das Gütesiegel für eine hochwertige Versorgung bipolar Erkrankter erhalten. Das Siegel wird verliehen von der Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen e.V., deren Ziel die Verbesserung der Situation bipolar Erkrankter und ihrer Angehörigen ist.

Die Behandlung der Erkrankung erfolgt im AMEOS Klinikum Osnabrück auf der Grundlage der Leitlinien der Fachgesellschaft. Diese fließen in den individuellen Behandlungsplänen ein und unterliegen höchsten Qualitätsansprüchen. Ergänzt wird das stationäre Angebot durch eine Spezialambulanz für bipolare Störungen, mit einem entsprechend spezialisierten Angebot für diese Patienten. „Darüber hinaus finden bei uns regelmäßig Weiterbildungsveranstaltungen zu diesem Krankheitsbild statt, z.B. im Rahmen der Facharztweiterbildung und auch für niedergelassene Hausärzte. Für die betroffenen Patienten bieten wir - ergänzend zur Behandlung - entsprechende Psychoedukationsgruppen an.“ führt Scherk an. Psychoedukation bedeutet die umfassende Aufklärung über alle Aspekte des Krankheitsbildes, denn das Verstehen der eigenen Erkrankung ist eine wichtige Grundvoraussetzung für den eigenverantwortlichen Umgang damit und die erfolgreiche Bewältigung. Dazu gehört auch die Einbeziehung der Angehörigen. „Hier bieten wir im Rahmen unserer Angehörigenseminare auch Themen zu bipolaren Störungen an“ erläutert Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie.

Damit hat das AMEOS Klinikum Osnabrück die Qualitätskriterien und damit Voraussetzungen für den Erwerb des Siegels erfüllt und verpflichtet sich darüber hinaus auf der Grundlage eines Kooperationsvertrages mit der DGBS für eine erfolgreiche Behandlung bipolarer Störungen.