Entgegen anderslautender Meldungen sind alle Klinika der Region AMEOS Ost einsatzbereit und verfügbar, das gilt auch für den Bereich der Polytraumata, wie auch der MDR am vergangenen Freitag bereits korrekt berichtet hat. Ebenso sind alle Notaufnahmen voll in Betrieb und anfahrbereit für die Rettungsdienste. Unsere Teams halten zusammen, organisieren die Versorgung mit viel Engagement und hoher fachlicher Disziplin, denn die Patientensicherheit bleibt für uns oberste Priorität.

Was die Schlaganfall-Versorgung angeht, ist es wichtig zu wissen, dass unser zertifiziertes Schlaganfall-Zentrum der Region AMEOS Ost am AMEOS Klinikum Bernburg trotz des Angriffs auf unsere Systeme jederzeit verfügbar war und ist. Diese zentrale Versorgung wird erweitert durch die Telestroke-Unit am AMEOS Klinikum Halberstadt. Schlaganfall-Patienten können dabei trotz der temporären technischen Einschränkungen im Bereich der Teleradiologie immer erstversorgt werden. Das bedeutet, dass wir am AMEOS Klinikum Halberstadt sowohl in der Diagnostik über die Computer-Tomographie (CT) als auch in der Lyse-Therapie (zur Auflösung eines Blutgerinnsels) weiterhin versorgungsfähig sind. Im Rahmen der weiteren Versorgung, werden betroffene Patientinnen und Patienten an unser Schlaganfall-Zentrum bei Bedarf an das AMEOS Klinikum Bernburg verlegt.

Die Notaufnahmen unserer Klinika sind und waren die gesamte Zeit über verfügbar, bis auf einige wenige Einschränkungen im Rahmen von Engpassmeldungen im IVENA für wenige Stunden direkt nach dem Runterfahren unserer Systeme. An dieser Stelle ist es wichtig zu wissen, dass keines unserer Krankenhäuser je "abgemeldet" oder irgendwie geartet nicht "am Netz" war, sondern aufgrund des Cyberangriffs lediglich temporär und teilweise für bestimmte Fachbereiche Engpassmeldungen abgegeben haben, also nur für bestimmte (schwere) Verletzungsmuster. Das Meldesystem IVENA konnten wir die gesamte Zeit über bedienen. Trotz der temporären technischen Einschränkungen konnten alle Notfälle versorgt werden, die zu uns kamen. Planbare Eingriffe wurden in Einzelfällen verschoben, jedoch stets mit Blick auf medizinische Prioritäten und Patientensicherheit. Viele unserer Patientinnen und Patienten berichten trotz der angespannten Lage von professioneller Betreuung und zeigten vollstes Verständnis für die aktuellen Herausforderungen.

Unsere Mitarbeitenden leisten Außergewöhnliches, in einem Umfeld, das sie sich nicht ausgesucht haben. Dafür verdienen sie Anerkennung und Vertrauen, nicht aber Zweifel oder Mutmaßungen über Systeme, deren Komplexität von außen nur schwer zu beurteilen ist. Dass wir nur wenige Tage nach einem solchen Angriff bereits wieder arbeitsfähig sind, ist bemerkenswert, vor allem im Vergleich zu anderen Krankenhäusern, bei denen sich solche Ausfälle oft über Wochen hinweg massiv auswirken. Ein gemeinsames Gelingen mit pragmatischen Lösungen steht für uns momentan über der Frage nach technischen Idealzuständen. AMEOS dankt allen Beteiligten im Rettungswesen und an den umliegenden Standorten für ihren Einsatz und Ihre Unterstützung in dieser schwierigen Zeit. Unter anderem hat die Überlastung des Harzklinikums gezeigt, dass wir solchen Herausforderungen nur gemeinsam begegnen können.