Die Idee hinter IDeA
Das Inntaler Depressions- und Adipositas-Konzept ist ein integratives und ganzheitliches Behandlungsprogramm, das aus verschiedenen Elementen besteht. Die Basis bildet die Therapeutische Gemeinschaft, die Sicherheit und Struktur gibt. Die IDeA-Rehabilitandinnen und Rehabilitanden sitzen beim Essen zusammen mit den Diätassistentinnen am gemeinsamen Esstisch, üben somit einen achtsamen Umgang mit der eigenen Ernährung und geben sich gegenseitig Halt.
Weitere verbindliche therapeutische Elemente sind Ernährungs- und Bewegungstherapie, Psychotherapie sowie die ärztliche Verlaufskontrolle. Je nach individuellem Bedarf ergänzen kreativtherapeutische und entspannungsfördernde Verfahren den IDeA-Therapieplan.
Die Therapeutische Gemeinschaft bildet das Fundament des Inntaler Depressions- und Adipositas-Konzeptes. Gegenseitige Unterstützung und Verständnis für die Situation des Gegenübers sind wertvoll für den Verlauf der Behandlung. Die Teilnahme am Esstisch ist für IDeA-Rehabilitandinnen und Rehabilitanden verbindlich, Ausnahmen gibt es nur für Rehabilitandinnen und Rehabilitanden mit Begleitkindern.
Auch in der therapiefreien Zeit wirken die Vorteile der Therapeutischen Gemeinschaft. Gemeinsame Freizeitbeschäftigungen wie Ausflüge oder sportliche Aktivitäten im Haus wie z. B. Tischtennis helfen bei der Umstellung auf das neue Essverhalten. Essen aus Langeweile wird somit aktiv entgegengewirkt.
Die Teilnahme am ernährungstherapeutischen Programm ist für IDeA-Rehabilitandinnen und Rehabilitanden verpflichtend. Verschiedene Maßnahmen helfen dabei, einen achtsamen und genussvollen Umgang mit Lebensmitteln und Ernährung zu gewinnen.
Folgende therapeutischen Bausteine unterstützen Sie dabei:
- Ernährungstraining in der Gruppe
- Ernährungsberatung im Einzel
- Einkaufstraining in der Gruppe
- Lehrküche in der Gruppe
- Genusstraining in der Gruppe
Die Freude an Bewegung schwindet mit (zunehmender) Adipositas. Neben der Ernährungsumstellung ist deshalb die Reaktivierung von sportlicher Betätigung besonders wichtig. Auch hier unterstützt und motiviert sich die Therapeutische Gemeinschaft gegenseitig.
Im IDeA-Therapiekonzept sind folgende Bewegungstherapien enthalten und werden je nach Zustand und medizinischer Indikation verordnet:
- Morgensport in der Gruppe
- Krankengymnastik in der Halle in der Gruppe
- Aqua-Training im Wasser in der Gruppe
- Schwimmbad
- Fitnesstraining
- Ergometertraining
- Cardiotraining
- Crosstraining
- Erlebnispädagogik-Natur in der Gruppe
- Therapeutisches Boxen in der Gruppe oder im Einzel
Regelmäßige diagnostische Abklärungen begleiten den Verlauf der IDeA-Behandlung. Die regelmäßige Berechnung des BMI (Body-Mass-Index) dient dazu, weitere ernährungs- oder bewegungstherapeutische Maßnahmen zu verordnen bzw. deren Wirksamkeit zu überprüfen. Zudem bieten die Sprechstunden auch die Möglichkeit, eventuell vorliegende Begleiterkrankungen wie z. B. Diabetes oder Bluthochdruck zu kontrollieren.
Die medizinische Verlaufskontrolle umfasst folgende Elemente:
- Ärztliche Sprechstunde im Einzel
- Fachärztliche Visite im Einzel
- Chefärztliche Visite im Einzel
In diesem zentralen therapeutischen Baustein steckt die Kernbotschaft von IDeA: Weder eine einseitige Diät noch exzessiver Sport führen zu einer langfristigen Besserung der Symptome und einem positiven Lebensgefühl. Vielmehr geht es darum, die Verbindungen zwischen dem gestörten Essverhalten und der depressiven Störung zu verstehen und mithilfe der Gesprächstherapie zu bearbeiten. Erst dann können die zusätzlichen Behandlungselemente ihre Wirkung entfalten.
Das psychotherapeutische und psychoedukative Programm beinhaltet folgende Bausteine:
- Spezifische Adipositas-Gesprächsgruppe
- Psychotherapie im Einzel (Verhaltenstherapie)
- Psychotherapie in der Gruppe (Verhaltenstherapie)
- Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
- Psychoedukationsgruppe für Depressionen
- Gesundheitsvorträge
Je nach Indikation und Schwere der psychischen Erkrankung werden neben dem Basisprogramm weitere kreativtherapeutische Maßnahmen verordnet, dazu zählen:
- Gestaltungstherapie in der Gruppe und im Einzel
- Körpertherapie in der Gruppe
- Tanztherapie in der Gruppe
- Atemtherapie in der Gruppe und im Einzel
- Musiktherapie in der Gruppe
Neben diesen kreativtherapeutischen Ergänzungen kommen auch Konzepte der Achtsamkeit, Entspannung und Selbstregulation zum Einsatz, die ebenso nach Indikation und Schwere der psychischen Erkrankung verordnet werden. Dazu zählen:
- Autogenes Training
- Achtsamkeitsübungen
- Bewegungsmeditation
- Progressive Muskelentspannung nach Jacobson
- Skills-Gruppe
- Qi Gong
- Yoga