Frau Dr. Apitz, warum sind ältere Menschen bei Hitze besonders gefährdet?

Janine Apitz: Das hat verschiedene Gründe. Zunächst sinkt die Menge der Flüssigkeit im menschlichen Körper mit dem Alter. Ältere Menschen haben somit weniger körpereigene Flüssigkeitsreserven. Gleichzeitig sinkt auch die Wahrnehmung für Temperatur und Durst. Man kennt das: Ältere Menschen frieren schneller und drehen sogar im Sommer die Heizung auf. Gleichzeitig vergessen sie, ausreichend zu trinken. Oder sie wollen nichts zu sich nehmen, weil es ihnen nicht schmeckt, sie häufiger zur Toilette müssen oder einfach nicht auf eine vermehrte Flüssigkeitszufuhr achten. Das sind die häufigsten Gründe für einen zu geringen Flüssigkeitsstand im Körper was sich in heißen Sommern dann deutlich verschärfen kann.

Was passiert im Körper, wenn alte Menschen nicht genug trinken?

Janine Apitz: Grundsätzlich das Gleiche, wie bei jedem Menschen, der zu wenig trinkt. Man dehydriert, trocknet also aus. Es kommt zu Schwindel und Kreislaufzusammenbrüchen, die Nieren können nicht mehr normal arbeiten. Bei älteren und womöglich pflegebedürftigen Menschen sind die Folgen häufig schwerwiegender. Verliert jemand das Bewusstsein oder stürzt infolge eines Schwindelanfalls, kann es beispielsweise zu schweren Brüchen kommen, etwa des Oberschenkelhalsknochens. Für Personen im Seniorenalter hat das weitreichende Folgen. Behandlung und Heilung sind dann viel aufwändiger. Und für Wochen aus den eigenen vier Wänden oder dem gewohnten Umfeld herausgenommen zu werden, verkraften ältere Menschen auch mental nur schwer. Problematisch ist auch, dass sie häufiger unter Multimorbidität leiden.

Lesen Sie das komplette Interivew hier: AMEOS Gesundheitsserie