Die Klinik für Kardiologie an den AMEOS Standorten Eutin und Oldenburg führt Kryoablationen unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. Kadir Yilmaz, MBA und FESC, durch. Die Kryoablation ist eine schonende, präzise Methode, die speziell bei bestimmten Herzrhythmusstörungen eingesetzt wird, zur Isolierung krankhaften Herzgewebes durch gezieltes Einfrieren.
Herzrhythmusstörungen sind für Betroffene meist mit Ängsten, hohem Leidensdruck und Leistungseinbußen verbunden. Rund 1,5 bis 2 Millionen Menschen in Deutschland leiden an Vorhofflimmern, der häufigsten anhaltenden Herzrhythmusstörung. Das Risiko, dass das Herz unregelmäßig schlägt, steigt mit zunehmendem Alter an. Ab 55 Jahren beträgt es fast 40 Prozent. Beschwerden, die durch Vorhofflimmern verursacht werden, sind zum Beispiel Herzrasen, Luftnot, Brustschmerzen, Schwindel oder auch eine eingeschränkte Belastbarkeit. Es gibt aber auch Menschen, bei denen verursacht das Vorhofflimmern gar keine Symptome.
Die Folgen eines unerkannten und unbehandelten Vorhofflimmerns können gravierend sein. So erhöht sich das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden um das Fünffache. „Schätzungsweise 20 bis 30 Prozent aller Schlaganfälle gehen auf Vorhofflimmern zurück“, betont der erfahrene Kardiologe Yilmaz mit den Zusatzqualifikationen für Interventionelle Kardiologie, Herzinsuffizienz sowie für Hypertensiologie.
Weiterleitung der elektrischen Impulse wird eingefroren
In der Kardiologie wird die Kryoablation zur Behandlung von symptomatischem Vorhofflimmern eingesetzt. Durch die Verödung oberflächlichen Gewebes des linken Vorhofes des Herzens (Atrium cordis sinistrum) wird dabei die Weiterleitung spontaner elektrischer Impulse verhindert werden.
In der Regel wird für diese Behandlung im Bereich der Leiste die Vene (Vena femoralis) punktiert und ein Katheter bis zum rechten Vorhof des Herzens vorgeschoben. Durch die Herzscheidewand (Vorhofseptum) hindurch wird der linke Vorhof aufgesucht. Im Bereich der Katheterspitze wird ein Ballon entfaltet und in der Einmündung der Pulmonalvenen platziert, sodass diese kurzzeitig verschlossen wird. Durch Einleitung eines flüssigen Kühlmittels in den Ballon kommt es zu einer Abkühlung auf Minusgrade, die zu einer Vernarbung des Gewebes und Durchbrechung der elektrischen Leitung führt.
„Die Kryoablation bietet uns eine gewebeschonende, äußerst präzise Option, krankes Herzgewebe gezielt zu behandeln. Durch die enge Verknüpfung von fortschrittlicher Bildgebung, elektrophysiologischer Expertise und sorgfältiger Nachsorge ermöglichen wir unseren Patientinnen und Patienten mit therapieresistenten oder komplexen Herzrhythmusstörungen eine schnelle Rückkehr in den Alltag“, erklärt Chefarzt Dr. med. Kadir Yilmaz – er leitet die Kardiologie sowohl im AMEOS Klinikum Eutin als auch im AMEOS Klinikum Oldenburg in Holstein.
Im Takt nach Herzrhythmusstörungen
Die Behandlung wird individuell auf den jeweiligen Patienten angepasst. Ziel ist eine nachhaltige Vermeidung von Rhythmusstörungen, möglichst geringe Begleiterscheinungen und eine schnelle, sichere Rehabilitationsphase. Nach der Behandlung erfolgt eine engmaschige Nachsorge mit Monitoring, Medikationseinstellung und gegebenenfalls. Rehabilitationsmaßnahmen, um Stabilität zu gewährleisten.
Die Kryoablation ist Bestandteil eines ganzheitlichen, multimodalen Therapiekonzepts mit klaren Vorteilen: Hohe Präzision, geringe Gewebeverstimmung, oft schmerzarm, geringe Schrumpfung von Herzstrukturen, und häufig schnellere Erholungszeiten im Vergleich zu herkömmlichen Methoden.
AMEOS Klinikum Oldenburg, Klinik für Kardiologie, Mühlenkamp 5, 23758 Oldenburg,
Sekretariat: Sabine Ehlert, Tel. (04361) 513-140
Kardiologie | AMEOS Klinikum Oldenburg
AMEOS Klinikum Eutin, Klinik für Kardiologie, Hospitalstraße 22, 23701 Eutin,
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