Mit einem Ehrenpreis des Johannes-Stelling-Preises der SPD-Landtagsfraktion in M-V sind Anja Baum, Kommunikation Nord, und die Medizinhistorikerin Dr. Kathleen Haack ausgezeichnet worden. In der Kategorie: „Recherche, Erinnerungsarbeit und Gedenkkultur“ erhielten die beiden Frauen den Preis für ihr jahrelanges Wirken zur Aufarbeitung der Geschichte der Psychiatrie des AMEOS Klinikums Ueckermünde. 

„Dazu wurden unter anderem die historischen Patientenakten von 1875 bis 1954 gesichert und bereits teildigitalisiert, um sie für die weitere Forschung zugänglich zu machen. Mit verschiedenen Projekten und Publikationen werden sowohl die NS-Euthanasie als auch die Psychiatrie in der DDR erforscht. Mit Schülerprojekten schaffen die beiden Forscherinnen Räume für eine zeitgemäße Erinnerungs- und Gedenkkultur“, heißt es in der Begründung der Jury. 

„Wir sind froh, dass Sie sich der Arbeit an diesem wichtigen Projekt widmen und freuen uns mit Ihnen über den Johannes-Stelling-Ehrenpreis des Jahres 2023“, gratulierte Michael Dieckmann, Vorstandsmitglied der AMEOS Gruppe, den beiden Frauen nach der Preisverleihung vor Ort. „Wir betreiben an unseren psychiatrischen Standorten eine ausgeprägte Erinnerungskultur und bewahren auch das problematische Erbe. Wir haben an den betroffenen Standorten Mahnmale errichtet zur stetigen Erinnerung an die Gräueltaten und an die vielen verschleppten und ermordeten Patientinnen und Patienten in der Zeit des Nationalsozialismus. Wir fühlen uns verpflichtet, dieses schwierige Erbe auch für die nachfolgenden Generationen zu bewahren und haben die Geschichte der Psychiatrie im Nationalsozialismus wissenschaftlich aufarbeiten lassen“, sagte Dieckmann. 

Anja Baum und Dr. Kathleen Haack bedankten sich für die Würdigung und den Zuspruch bei der Preisverleihung. „Wir sind immer wieder ermutigt worden, an der Sache dranzubleiben. Für die Unterstützung von AMEOS und Mitarbeitenden in Ueckermünde, möchten wir uns herzlich bedanken.“

Die SPD-Landtagsfraktion verleiht den Johannes-Stelling-Preis seit dem Jahr 2006. Damit möchte sie an das Wirken des von den Nazis ermordeten Sozialdemokraten Johannes Stelling erinnern, sowie Menschen und Initiativen des Landes für ihr couragiertes Verhalten und bürgerliches Engagement danken.