Operationen mit modernster Technik
Zentral im Kniegelenk befinden sich zwei kreuzförmig angeordnete Bänder – die Kreuzbänder. Es gibt ein vorderes und ein hinteres Kreuzband. Neben der Kapsel und den Seitenbändern gewährleisten die Kreuzbänder die Stabilität des Kniegelenkes beim Strecken und Beugen. Bei einer kräftigen Verdrehung des Kniegelenkes können einzelne oder mehrere Bänder des Kniegelenkes reißen (z.B. beim Fußball, Handball, Skifahren etc.). Durch eine klinische Untersuchung mit manuellem oder instrumentiertem Kreuzbandtest (KT-1000) oder der MRT (Magnetresonanzuntersuchung) kann der Kreuzbandriss diagnostiziert werden.
Operative Therapie
Ist das Kniegelenk instabil, insbesondere bei Rissen des vorderen Kreuzbandes, wird der operative Ersatz des Kreuzbandes erforderlich. Die Rekonstruktion des Kreuzbandes erfolgt in der Regel nicht direkt nach dem Unfall, sondern erst nach dem Abschwellen des Kniegelenkes. Da das reine Nähen des Bandes keine guten Langzeitaussichten hat, muss das vordere Kreuzband in der Regel durch ein anderes Band aus dem Bereich des eigenen Kniegelenkes ersetzt werden (sogenannte Kreuzbandrekonstruktion).
Die Rekonstruktion wird arthroskopisch, d.h. mit Hilfe der Gelenkspiegelung durchgeführt. Häufig wird das mittlere Drittel des Kniescheibenbandes zur Rekonstruktion verwendet oder eine Sehne an der Innenseite des Kniegelenkes (Semitendinosus-Sehne). Diese Bänder werden über Bohrkanäle in Schienbein und Oberschenkel an der Stelle des originären Kreuzbandes befestigt. Im Laufe der Zeit heilt die Sehne wie das ehemalige Kreuzband im Knochen fest ein und gibt dem Kniegelenk so wieder die gewohnte Stabilität.
Nachbehandlung und Risiken
Das operierte Gelenk wird 4 bis 6 Wochen nach der Operation nur teilbelastet, damit das rekonstruierte Kreuzband sorgfältig einheilen kann. Es wird ein detailliertes Nachbehandlungsschema durchgeführt, welches die Bewegungsausmaße und den Muskelaufbau beschreibt. Eine Nachuntersuchung unserer Sporttreibenden nach Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes hat ergeben, dass 96% der Betroffenen wieder in ihren gewohnten Sport zurückkehren konnten.
Als Risiken gelten die allgemeinen Risiken der Gelenkspiegelungen wie Infektion (3/1000), Blutung, Thrombose und Embolie, sodass stets Antithrombosespritzen in der Nachbehandlung eingesetzt werden.